Ein Jahr nach der Hungerkrise am Horn von Afrika zeichnet sich ein gemischtes Bild ab: In den meisten Gebieten, die vor einem Jahr unter Dürre und Hunger litten, hat sich die Situation verbessert, nicht zuletzt auch wegen der geleisteten internationalen Hilfe. Oxfam hat gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 2,8 Millionen Menschen in der Region unterstützt: In den Dürregebieten in Nordkenia und Äthiopien, den großen Camps in Dollo Ado und Dadaab sowie in Somalia, wo im Juli 2011 offiziell die Hungersnot ausgerufen wurde.

Für viele der Betroffenen ist die Krise jedoch noch nicht vorüber. In Somalia setzten in diesem Jahr die Regenfälle erneut spät ein und waren nur von kurzer Dauer. Auch ist weiterhin keine Lösung für den jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt in Sicht, der im letzten Jahr die Auswirkungen der Dürre in Somalia erheblich verschärft hat. In Dadaab schließlich, dem größten Flüchtlingscamp der Welt, fehlen für den Weiterbetrieb lebenswichtiger Einrichtungen inzwischen etwa 25 Millionen Dollar. Angesichts der schon jetzt unhaltbaren Zustände in dem mit 465.000 Flüchtlingen völlig überfüllten Camp drohen massive Versorgungsengpässe.