Demnach sind zwar weltweit die Einschulungsraten bei Mädchen in den vergangenen Jahren angestiegen. Armut, die Gefahr sexualisierter Gewalt, frühe Verheiratung und mangelhafte Bildungsangebote führen jedoch dazu, dass noch immer Millionen Mädchen die Schule vorzeitig abbrechen.

Der Bericht der GCE untersucht in 80 armen Ländern, ob das Recht auf Bildung für Mädchen umgesetzt wird. Die Lage in vielen Regionen ist demnach weiterhin kritisch. In den Ländern Afrikas südlich der Sahara beenden nur etwa die Hälfte aller Mädchen die Grundschule. In den weiterführenden Schulen sind die Chancen der Mädchen noch geringer.

Auch in Ländern wie Indien oder Pakistan haben es Mädchen besonders schwer. Laut der Untersuchung erreichen nur 41% der Mädchen in Pakistan und 30% in Indien den Abschluss der Grundschule. Die Gründe für die Benachteiligung von Mädchen sind vielfältig. Armut ist nach wie vor das größte Bildungshemmnis. Selbst wenn gebührenfreie Schulangebote vorhanden sind, können sich arme Familien den Schulbesuch der Mädchen oft nicht leisten, da die Eltern die Kosten für Schuluniformen und Lernmaterialien nicht aufbringen können. Mädchen armer Familien müssen zudem oft im Haushalt oder in der Landwirtschaft mitarbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Auch frühe Verheiratung raubt Mädchen Bildungsmöglichkeiten, da sie häufig gezwungen sind, die Schule vorzeitig zu verlassen. Die Bildungssysteme sind auch häufig den Bedürfnissen von Mädchen nicht angepasst; so fehlt es oft an angemessenen Hygieneeinrichtungen. Besonders negativ wirkt sich zudem der Mangel an weiblichen Lehrkräften auf den Schulbesuch von Mädchen aus.

Die GCE fordert die Regierungen armer und reicher Länder auf, das Recht auf Bildung für alle umzusetzen. Dafür müssen mit der Unterstützung der reichen Geberländer stabile Bildungssysteme in armen Ländern aufgebaut werden.