Vor einem Jahr, im Juli 2011, wurde in zwei Gebieten Somalias die Hungersnot ausgerufen. Es war die erste Hungerkatastrophe dieses Jahrtausends und sie erfasste weite Gebiete Ostafrikas. Tausende waren am Horn von Afrika auf der Flucht. Die Situation hat sich in den vergangenen zwölf Monaten, dank der Hilfe von Spenderinnen und Spendern, von Regierungen und Unternehmen wesentlich verbessert.

Oxfam erhielt weltweit 96 Millionen Euro, die in Hilfsprojekte in Somalia, Kenia und Äthiopien flossen. „Unser Dank gilt den Spenderinnen und Spendern. Die Hilfe hat die Hungernden erreicht. Das macht Hoffnung“, so Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland.

Hilfe für 2,8 Millionen Menschen

Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen konnte Oxfam in Somalia, Kenia und Äthiopien mehr als 2,8 Millionen Menschen mit Hilfsmaßnahmen erreichen. So wurden z.B. in Somalia 150.000 mangelernährte Kinder versorgt. Die Wasser-Expert/innen von Oxfams Partnern konnten durch die Reparatur von Brunnen, Pumpen oder Bohrlöchern die Versorgung mit Trinkwasser verbessern.  Allein in Somalia profitierten 900.000 Menschen von der verbesserten Wasserversorgung.

Mit Saatgut und neuem Werkzeug wurden die Bäuerinnen und Bauern in der Vorbereitung auf die nächste Ernte unterstützt. In vielen Fällen half Oxfam den Familien kurzfristig mit Bargeld, damit sie sich trotz gestiegener Preise auf den lokalen Märkten mit Lebensmitteln versorgen können. In Äthiopien wurde der Erhalt von 500.000 Nutztieren durch Futter und Impfungen unterstützt.

Für viele der Betroffenen ist die Krise jedoch noch nicht vorüber. In Somalia setzten in diesem Jahr die Regenfälle erneut spät ein und waren nur von kurzer Dauer. Auch ist weiterhin keine Lösung für den jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt in Sicht, der im letzten Jahr die Auswirkungen der Dürre in Somalia erheblich verschärft hat. In Dadaab schließlich, dem größten Flüchtlingscamp der Welt, fehlen für den Weiterbetrieb lebenswichtiger Einrichtungen inzwischen etwa 25 Millionen Dollar. Angesichts der schon jetzt unhaltbaren Zustände in dem mit 465.000 Flüchtlingen völlig überfüllten Camp drohen massive Versorgungsengpässe.

Video über den Bau eines Brunnens, finanziert durch Spendengelder in der Turkana-Region in Kenia

Food Crisis in the Horn of Africa: Progress Report, July 2011–July 2012 (englisch) [PDF I 2,66 MB]

Briefing: The Human Costs of the Funding Shortfalls for the Dadaab Refugee Camps (englisch) [PDF I 420 KB]