Der weltweite Handel nicht nur mit kompletten Waffen, sondern auch mit Rüstungskomponenten muss besser kontrolliert werden. Bisher können sich kriegsführende Staaten und bewaffnete Gruppen viel zu
leicht mit Einzelteilen eindecken und sogar komplexe Waffensysteme selbst zusammenbauen.

Vom 2. bis 27. Juli 2012 verhandeln die Vereinten Nationen in New York über ein internationales Abkommen zur Kontrolle des Handels mit konventionellen Waffen (ATT – Arms Trade Treaty). Oxfam fordert in der Studie „Piecing it all together – Why the Arms Trade Treaty must regulate parts and components for weapons and military equipment“, dass in dem neuen Abkommen auch der Handel mit Rüstungskomponenten geregelt werden muss.

Moderne Waffensysteme und militärisches Gerät können in der Regel nicht ohne Zulieferungen von speziellen Bauteilen hergestellt werden. In der Folge nimmt der weltweite Handel mit Rüstungskomponenten stetig zu – zwischen 2008 und 2011 umfasste der weltweite Handel damit mehr als 9,7 Milliarden US-Dollar.

Wenn überhaupt, werden nur Transfers von fertigen Waffen kontrolliert oder von Embargos erfasst. Deshalb werden Panzer, Kampfflugzeuge und sogar Gewehre häufig als Bausätze verkauft – wie Bücherregale in einem Einrichtungshaus. Ein Arms Trade Treaty muss deshalb möglichst umfassend sein und die Kontrolle aller konventionellen Waffen sowie von Bauteilen, Munition und Herstellungstechnik für alle Staaten verpflichtend machen.