Unter dem Titel „Zocken mit Agrarprodukten. Verursachen Börsenspekulanten Hunger?“ sprach Oxfams Agrar-Expertin Marita Wiggerthale im Bayerischen Rundfunk in der Reihe „Dossier Politik“ über den Einfluss von Nahrungsmittelspekulationen auf die Preise von Grundnahrungsmitteln.

Das einstündige Interview wurde am Mittwoch, den  27.4.2011 von 21:30 bis 22:30 Uhr live auf  Radio Bayern 2 ausgestrahlt. Es kann als Podcast abgerufen werden: 

Interview

Im Jahr 2007/2008 explodierten die Preise von Nahrungsmitteln. Bilder von Hungerrevolten gingen um die Welt. Viele Menschen konnten sich Nahrungsmittel nicht mehr leisten. Die Zahl der Hungernden stieg um 100 Millionen auf eine Milliarde Menschen. Die extremen Preisschwankungen haben seitdem stark zugenommen. Nach einem Preisverfall Ende 2008/2009 sind die Nahrungsmittelpreise wieder nach oben geklettert. Weizen kostete im März 2011 etwa 334 US-Dollar pro Tonne und lag damit nur noch 30 Prozent unter dem Höchstpreis von 2008. Mais kostete etwa 291 US-Dollar pro Tonne und lag damit drei Prozent über dem Höchstwert aus 2008. Diese Preissprünge legen den Schluss nahe, dass Spekulation ursächlich mit im Spiel ist.

Angesichts der dramatischen Auswirkungen auf das Leben der Menschen in armen Ländern ist die Politik aufgefordert, exzessive Nahrungsmittelspekulation einzudämmen. Die G20 und die aktuellen Diskussionen in der EU zur Finanzmarktreform bieten die Chance dazu.

Dossier Politik im Bayerischen Rundfunk