2,6 Millionen Menschen sind in der Region vor der Gewalt geflohen. Mehr als 9 Millionen sind in Nigeria, Niger, dem Tschad und Kamerun auf humanitäre Hilfe angewiesen: Betroffen sind nicht nur die Geflüchteten und Vertriebenen selbst, sondern auch die Gemeinschaften, die sie aufnehmen. Millionen Menschen sind von einer Hungerkrise bedroht.

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Mangelernährung und zerstörte Infrastruktur

Durch die militärischen Operationen gegen Boko Haram wurden Menschen in Gebiete vertrieben, in denen es keine Grundversorgung gibt und es an Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten fehlt. Die Essensvorräte der Familien sind aufgebraucht, die Menschen haben häufig schlechten Zugang zu Märkten, und wegen hoher Preise ist das Essen für viele unerschwinglich. Allein im Nordosten Nigerias sind mehr als eine Million Menschen nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt.

Eine Frau hält ein Kind, während der Umfang seines Oberarms gemessen wird. Das Maßband zeigt 12 Zentimeter – im gelben Bereich.
Amina (Name geändert), 20, hält ihren Sohn – er hat Fieber und Durchfall –, während er in einer Klinik im Vertriebenencamp Banki auf Mangelernährung untersucht wird.

Alle, die in der Klinik im Vertriebenencamp Banki im Norden Nigerias arbeiten, sind selbst Vertriebene – sie wurden ausgebildet, um andere zu behandeln. Im Camp Banki leben inzwischen Zehntausende Menschen unter der Aufsicht der Armee mit eingeschränkter humanitärer Hilfe.

Ein Mädchen sitzt mit Wasserbehältern auf dem Boden.
Die zehnjährige Hwaida (Name geändert) muss anstehen, um im Camp Banki Wasser zu holen. Sie hat den ganzen Morgen gewartet, jeden Tag steht sie mindestens zwei Stunden in der Schlange.

In den betroffenen Gebieten fehlen die Infrastruktur und die Mittel, um eine Krise dieses Ausmaßes zu bewältigen. Der Konflikt hat ganze Dörfer, Straßen, Wasserquellen, Gesundheitseinrichtungen und Schulen zerstört.

Sauberes Wasser ist ein besonders großes Problem, und im November beginnt die Trockenzeit. Es besteht die Gefahr, dass sich über verunreinigtes Wasser übertragbare Krankheiten wie Cholera ausbreiten. Kinder sterben häufig an Durchfall, weil sie verunreinigtes Wasser getrunken haben.

Nahrungsmittel, Wasser, Hygiene: Oxfam hilft vor Ort

Oxfam arbeitet in drei der vier betroffenen Staaten. Seit Beginn des Nothilfe-Einsatzes haben wir bisher mehr als 250.000 Menschen erreicht:

  • In Nigeria unterstützen wir die Menschen mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Seife und anderem Hygienebedarf und bauen Duschen und Latrinen. Wir stellen Notunterkünfte und Kochgeräte bereit und verteilen Saatgut und Werkzeug, damit Frauen und Männer, die Nahrungsmittel anbauen oder verkaufen, wieder auf die Beine kommen.
  • In Niger installieren wir Wasserversorgungssysteme, um sicherzustellen, dass die Menschen sauberes Wasser haben. Wir verteilen wichtige Hilfsgüter wie Kochtöpfe, Eimer, Wasserreinigungs-Tabletten und Nahrungsmittel und unterstützen Maßnahmen, durch die Vertriebene und Flüchtlinge sich ein Einkommen verdienen können.
  • Im Tschad konzentrieren wir uns darauf, Bargeld und Zeltplanen für Notunterkünfte zu verteilen und sauberes Wasser bereitzustellen, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Der Bedarf ist allerdings bei Weitem nicht gedeckt. Oxfam plant, über 1,5 Millionen Menschen bis Dezember 2017 zu erreichen. Dafür sind wir dringend auf weitere Spenden angewiesen:

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