Oxfam begrüßt diesen längst überfälligen Schritt und fordert das deutsche Unternehmen Voith Hydro auf, die Geschäftsbeziehungen mit der Betreiberfirma DESA ebenfalls unverzüglich zu beenden. Voith Hydro ist ein Joint Venture von Siemens und Voith und als ein Wasserkraftwerkausrüster u.a. für die Lieferung von Turbinen zuständig.

Die Lizenz für das Kraftwerk  in Honduras am Fluss Gualcarque war 2010 ohne Einwilligung der in dem Gebiet lebenden indigenen Gemeinschaft der Lenca an DESA vergeben worden. Gegner des Projektes wurden drangsaliert, insgesamt starben bisher sechs Menschen. Bereits 2013 spitzte sich die Situation beim Agua Zarca - Projekt zu. Das chinesische Unternehmen Sinohydro stieg wegen der Proteste der lokalen Bevölkerung aus dem Projekt aus. 

Siemens und Voith müssen unmissverständlich klar machen, dass Leib und Leben der betroffenen Menschen wichtiger ist als der eigene Profit.
Barbara Sennholz-Weinhardt, Expertin für Wirtschaft und Globalisierung bei Oxfam

 

Auf Grund des starken öffentlichen Drucks u.a. von Oxfam setzte zwar auch Voith Hydro die Lieferungen nach dem Mord an der Aktivistin Berta Cáceres aus. Doch bis heute zogen sie sich nicht vollständig aus dem Projekt zurück und lassen sich somit ein Hintertürchen offen. Angesichts der anhaltenden massiven Repressionen, denen Menschen ausgesetzt sind, die sich gegen den Bau von Agua Zarca wehren, ist es umso wichtiger, dass Voith Hydro seine Geschäftsbeziehungen mit DESA endlich beendet.  Sowohl Voith wie auch Siemens stehen hierbei in der Verantwortung.

 

Zum Weiterlesen:

  • Im Dossier „Schmutzige Geschäfte mit Wasser“ legen Oxfam und GegenStrömung mit Bezugnahme auf das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) dar, wie Siemens und Voith ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht bei Staudammprojekten verletzen.
  • Anfang März 2016 hatte Oxfam in dem Bericht „Common Ground“ mit mehreren Nichtregierungsorganisationen darauf hingewiesen, dass der mangelnde Schutz von Landrechten für indigene Gemeinden weltweit zu zahlreichen Konflikten führt. Diesen sind seit 2002 knapp 1000 Menschen zum Opfer gefallen.