Die italienische Regierung schränkt die Möglichkeiten von NGOs ein, in Seenot geratene Menschen zu suchen und zu retten – ein Angriff auf humanitäre Prinzipien. Menschen, die Leben retten, werden als Übeltäter dargestellt.

Nach dem Migrationsgipfel am Montag ist klar: Europa verschleppt wieder einmal echte Lösungen für konkrete Menschen. Dieser kurzfristige und kurzsichtige Ansatz verkennt, dass Europa Migration braucht: Allein Italien wird in den nächsten zehn Jahren schätzungsweise 1,6 Millionen reguläre Migrant/innen benötigen, um sein Sozialversicherungs- und Rentensystem zu stützen.

Oxfam und Actionaid fordern von den EU-Mitgliedstaaten:

  • das Outsourcing von EU-Grenzkontrollen an Libyen zu stoppen, durch das immer mehr Menschen in einer Hölle auf Erden eingeschlossen sind;
  • zusätzliche Mittel einzusetzen, um die Einhaltung der Menschenrechte in Libyen und anderen Mittelmeerstaaten zu überwachen;
  • Entwicklungshilfe nicht an Bedingungen zum Grenzmanagement zu knüpfen;
  • die unverzichtbare Rolle der Zivilgesellschaft bei der Seenotrettung und bei der Integration von Migranten in europäischen Gesellschaften anzuerkennen;
  • Migration als strukturelles Phänomen zu erkennen, das kurzfristig – durch Schutz und Förderung der Menschenrechte und Würde aller Flüchtlinge und Migranten – und langfristig – durch sichere und legale Migrationswege nach Europa – angegangen werden muss.

Zeigen Sie Solidarität mit geflüchteten Menschen und unterzeichnen Sie unseren Aufruf „Stand as One“:

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