Die rassistischen Hetzjagden am vergangenen Wochenende in Chemnitz sind ein Angriff auf uns alle. Auf alle, die sich für Menschenwürde, Toleranz und Solidarität starkmachen, die wollen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Weltanschauung, sexueller Orientierung, Religion und Kultur in diesem Land frei und ohne Angst leben können. Es ist ein Skandal, dass die Polizei in Chemnitz es nicht vermochte, dies zu gewährleisten, sondern die Stadt dem rechten Mob überließ. Und es ist unerträglich, dass Politiker/innen der AfD, darunter Mitglieder des Deutschen Bundestages, Verständnis für die Hetze äußern.

In Chemnitz haben keine vermeintlich besorgten Bürger/innen ihre Ängste auf die Straße getragen, sondern sie haben andere in Angst und Schrecken versetzt, indem sie ihrem Rassismus und ihrer Menschenverachtung freien Lauf ließen. Es sind Täter/innen, keine Opfer. Mehrere von ihnen waren organisierte Rechtsextremist/innen und wer sich ihnen spontan anschloss, hat dies trotz, wenn nicht gar wegen, der Hassparolen getan, die dort unüberhörbar gebrüllt wurden.

Die Vorfälle von Chemnitz sind der vorläufige Höhepunkt einer rechtsradikalen Mobilmachung, die im Fahrwasser des aggressiven Rechtspopulismus stattfindet, der die Stimmung in unserem Land seit längerer Zeit vergiftet. Es ist eine laute, mittlerweile gut organisierte, Minderheit, die unablässig gegen Geflüchtete, Minderheiten und demokratische Errungenschaften hetzt. Sie diktiert vielfach die politische Agenda und schafft so den Nährboden für Pogrome wie in Chemnitz.

Dagegen gilt es aufzustehen, einzuschreiten, Stellung zu beziehen. Es ist unsere Verantwortung, die offene, solidarische Gesellschaft und die Menschenrechte zu verteidigen. Oxfam Deutschland unterstützt deshalb die Demonstration „Wir sind mehr“ am Montag in Chemnitz. Kommt zahlreich und setzt ein klares Zeichen gegen Rassismus und für ein solidarisches Miteinander!