Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Der Tag soll darauf aufmerksam machen, dass noch immer 821 Millionen Menschen auf der Welt an Hunger leiden – obwohl eigentlich genug Nahrungsmittel für alle produziert werden. Das allein ist schon ein Skandal. Und sogar Menschen, die Nahrungsmittel für unsere Supermärkte produzieren, haben oft selbst nicht genug – so zum Beispiel Farmarbeiterinnen in Südafrika, die Trauben auch für deutsche Supermärkte ernten. Eine Befragung von Arbeiterinnen auf Traubenfarmen in der südafrikanischen Provinz Westkap ergab: Viele müssen Angst haben, ihre Familie nicht ernähren zu können; manchmal kann ein Familienmitglied den ganzen Tag nichts essen oder ein Kind muss hungrig zu Bett gehen.

Die Frauen auf den Traubenplantagen arbeiten nicht nur für Hungerlöhne, sie müssen auch andere Arbeitsrechtsverletzungen ertragen: Wenn auf der Plantage giftige Pestizide versprüht werden, müssen Arbeiterinnen kurz danach wieder auf die Plantage, ohne ausreichenden Schutz. Sie sind sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Sie haben keinen Zugang zu Toiletten während der Arbeit. Und wer sich beschwert, muss Repressionen fürchten.

Doch viele Farmarbeiterinnen lassen sich das nicht mehr gefallen. In Oxfams Partnerorganisation Women on Farms Project tun sie sich zusammen, unterstützen sich gegenseitig und setzen sich gemeinsam gegen die Ausbeutung zur Wehr.

Colette Solomon, die Direktorin von Women on Farms Project, erzählte uns bei ihrem Besuch in Berlin, was sie sich für die Zukunft wünscht:

Auch in anderen Ländern organisieren sich Arbeiter*innen auf den Plantagen, um für ihre Rechte zu kämpfen, z. B. bei Oxfams Partnern in Costa Rica und Ecuador.

Wichtig ist, dass sich Verbraucher*innen in Europa mit den Arbeiter*innen solidarisieren – das betonen Oxfams Partner immer wieder. Denn Supermärkte wie Aldi, Edeka, Lidl und Rewe können die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen ihrer Lieferanten massiv beeinflussen. Wir müssen den Supermärkten Missstände aufzeigen und sie zum Handeln bewegen. Dabei können vor allem Sie – als Konsument*in – erheblich Druck ausüben.

Die Supermärkte müssen spüren, dass uns nicht egal ist, wie unsere Lebensmittel produziert werden. Unterstützen Sie die Menschen, die unser Essen erzeugen, und fragen Sie Ihren Supermarkt nach den Menschenrechten in ihrer Lieferkette:

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