Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Welt: Wegen des trockenen Klimas und der geographischen Lage sind seine neun Millionen Einwohner*innen von extremer Wasserknappheit betroffen. Verschärft wird das Problem durch marode Rohre und Dichtungen, aus denen stetig Wasser rinnt.

Das wollen mehr als 400 Frauen ändern. Sie ließen sich im Rahmen eines Projekts von Oxfam zu Klempnerinnen und Wasserbotschafterinnen ausbilden und arbeiten nun daran, Wasserverschwendung nachhaltig einzudämmen. Das löst gleich mehrere Probleme: In Jordanien fühlen sich viele Frauen unwohl, männliche Klempner in ihr Haus zu lassen. Klempnerinnen können auch zu jenen Frauen, die allein zu Hause sind. Gleichzeitig bauen sich die Frauen durch den Nischenberuf eine langfristige Existenzgrundlage auf. Und sie stellen mutig Geschlechterrollen infrage.

Das Vorbild Maysar Abu Syam

Maysar Abu Syam stieß in ihrer Gemeinschaft auf Widerstand, als sie Klempnerin werden wollte. Heute gilt sie als Vorbild – nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer, die ihre Partnerinnen immer mehr bei der Suche nach Arbeit unterstützen. Mittlerweile leitet Maysar Abu Syam mit ihrem Mann eine Organisation, in der Frauen in mehr als 22 Berufen ausgebildet werden.

Die Ausbilderin Mariam Tawfeeq Matlaq

Mariam Tawfeeq Matlaq arbeitet bereits seit fünf Jahren als Klempnerin und betreibt einen Eisenwarenladen mit mehreren Angestellten. Seit einem Jahr bildet Mariam Tawfeeq Matlaq zudem mit Oxfams Unterstützung auch andere Frauen zu Klempnerinnen aus.

Die Investorin Fatima Mousa Mohammed Dabouh

Fatima Mousa Mohammed Dabouh investierte ihr neuverdientes Geld in den Kauf eines eigenen Frisiersalons. „Ich bin eine geschiedene Frau. Ich will nicht meinen Vater oder Bruder um Geld bitten. Ich möchte mein eigenes Einkommen haben.“ Fatima Mousa Mohammed Dabouh erklärt, das Projekt trage auch dazu bei, dass sich Frauen sicherer fühlen: „Stellen Sie sich vor, ich bin als Frau alleine zu Hause. Was ist besser? Einen männlichen Klempner zu rufen, damit er etwas bei mir repariert, oder eine Frau vorbeikommen zu lassen?“

Weltweit unterstützen wir Frauen wie Maysar, Mariam und Fatima. Unterstützen Sie unsere Arbeit noch heute mit einer Spende:

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Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Frühjahrsausgabe 2019 der EINS.