„Ich bin sehr stolz auf Theresie“

Die 60-jährige Theresie Nyirantozi baut Ananas an. Obwohl sie hart arbeitete, war der Verkauf nicht profitabel; für eine Ananas bekam sie nur fünf Cent. Ihr Leben änderte sich, als sie sich mit anderen Frauen in einer kleinbäuerlichen Kooperative zusammenschloss, deren Gründung Oxfams Partnerorganisation unterstützt hat. Nun verkauft sie ihre Ernte nicht mehr auf dem lokalen Markt, sondern über die Kooperative. Die Ananas werden von der Kooperative zu besseren Preisen verkauft. Durch das höhere Einkommen kann sie ihre Familie besser unterstützen.

Das Ehepaar Theresie Nyirantozi und Pascal Hakizamumgu
Das Ehepaar Theresie Nyirantozi und Pascal Hakizamumgu aus Ruanda

Ihr Ehemann Pascal Hakizamumgu, ein Bananen-Farmer, ist sehr stolz auf Theresie: „Das Geld können wir gemeinsam sparen. Wir sind glücklich, wir teilen alles und sind gleichgestellt […] und wir treffen alle Entscheidungen gemeinsam.“

Darauf antwortet Theresie: „Ich bin stolz, dass mein Ehemann und ich so gut harmonieren. Aus meiner Sicht bedeutet Glück, sich zu Hause wohl zu fühlen und sich gegenseitig Ratschläge zu geben, sich zu verstehen und Einkommen fair zu teilen.“

Unterstützung für Kleinbäuerinnen

Oxfam engagiert sich weltweit für Frauen wie Theresie. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen unterstützen wir Kleinbäuerinnen dabei, einen Weg aus der Armut zu finden – zum Beispiel durch die Gründung von Kooperativen. So erhalten Kleinbäuerinnen bessere Verhandlungspositionen auf Märkten und Zugang zu besserem Saatgut. Außerdem lernen sie, was sie beim Anbau verbessern können. Dadurch können sie ihre Ernteerträge steigern und ihre Familien besser unterstützen.

Blumen per WhatsApp

Mohammed fotografiert Blumen
Mohammed fotografiert Blumen, die er an seine große Liebe Hiba schickt, die vor zwei Jahren nach Schweden geflohen ist

Weniger glücklich ist der 32-jährige Mohammed, der in einem Flüchtlingscamp in Griechenland lebt. Er hat sich entschlossen, aus seiner Heimat in Syrien zu fliehen, weil er nicht in die Armee eingezogen werden wollte. „Ich habe Syrien verlassen, weil mich die Polizei zwingen wollte, zur Armee zu gehen. Aber ich will mein eigenes Volk nicht töten.“

Seine Mutter und sein Bruder sind noch immer in Syrien. Seine Schwester ist nach Jordanien geflohen und sein Vater bereits gestorben. Er vermisst seine Familie – und Hiba, seine große Liebe, die nach Schweden geflohen ist. Jeden Tag macht er mit seinem Handy Fotos von Blumen, die er ihr schickt: „Ich habe Angst, dass sie genug davon hat, auf mich zu warten.“

Die Politik muss handeln

Oxfam ist seit 2015 auf der griechischen Insel Lesbos aktiv, um Menschen wie Mohammed zu unterstützen. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisatoren geben wir u. a. Workshops für Frauen sowie Rechtshilfe für Asylbewerber*innen. Gleichzeitig fordern wir die EU-Mitgliedstaaten auf, mehr Verantwortung für die Aufnahme von Geflüchteten zu übernehmen.

Schwanger auf der Flucht

Die 20-jährige Shompa* mit ihrer Tochter Iffat* in ihrem Zelt im Balukhali-Flüchtlingscamp in Bangladesch
Die 20-jährige Shompa* mit ihrer Tochter Iffat* in ihrem Zelt im Balukhali-Flüchtlingscamp in Bangladesch

Auch die 20-jährige Shompa*, eine Rohingya aus Myanmar, hatte es schwer. Sie war im sechsten Monat schwanger, als die Häuser ihres Dorfes attackiert und niedergebrannt wurden. Sie floh aus ihrer Heimat. Die steilen Pfade in den Wäldern waren beschwerlich, um sie herum stechende Insekten und Blutegel. Einmal wurde die Gruppe attackiert, einige wurden getötet. „Ich sorgte mich um mein Kind. Ich hatte Angst, dass ich es zu früh bekommen würde.“

Zwei Monate später – nachdem sie bereits die Grenze nach Bangladesch überquert hatte – war es soweit: Shompa* hielt zum ersten Mal ihre gesunde neugeborene Tochter Iffat* in den Armen. „Unsere Tochter ist das Wichtigste, was wir jetzt haben. Sie bedeutet mir mehr als Wohlstand, mehr als Eigentum oder andere Reichtümer. Ich will, dass meine Tochter eine gute Ausbildung erhält. In Myanmar dürfen Rohingya oft nicht die Schule abschließen. Wenn es das Glück zulässt, hoffe ich, dass sie ein angenehmes und friedliches Leben führen kann. Wenn sich die Dinge nicht ändern, ist es für sie sicherer, hier in Bangladesch aufzuwachsen.“

* Namen von der Redaktion geändert

Nothilfe in Bangladesch

Allein im Jahr 2017 sind zwischen August und Dezember mehr als 700.000 Menschen vor schrecklichen Gräueltaten in Myanmar nach Bangladesch geflohen. Oxfam ist vor Ort, um die Menschen in Bangladesch zu unterstützen. Wir arbeiten in Flüchtlingscamps in Ukhia und Teknaf in der Provinz Cox’s Bazar. Dort richten wir Wasserstellen, Toiletten und Duschen ein. Außerdem stellen wir Seife und andere lebenswichtigen Güter bereit.

Oxfams Arbeit

Als globale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation arbeiten wir mit Überzeugung, Wissen, Erfahrung und vielen Menschen leidenschaftlich für ein Ziel: eine gerechte Welt ohne Armut.

Bei Katastrophen und Krisen retten wir Leben und helfen, Existenzen wieder aufzubauen. Allerdings reicht kurzfristige Hilfe alleine nicht. Deshalb arbeiten wir langfristig in über 90 Ländern mit rund 3.600 lokalen Partnern daran, die Verfügbarkeit von Land und Wasser zu sichern, ressourcenschonende Landwirtschaft zu betreiben, demokratische Teilhabe zu ermöglichen, Geschlechtergerechtigkeit zu fördern und den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung zu schaffen.

Außerdem machen wir Druck! Mit Lobbyarbeit, Kampagnen und öffentlichen Aktionen drängen wir Politik und Wirtschaft zu entwicklungsgerechtem und humanitärem Handeln.

So können wir weltweit Menschen wie Theresie, Pascal, Mohammed und Shompa* unterstützen und dafür sorgen, dass sie in Würde leben können!

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