Eine ungewöhnliche Szene vor der Frankfurter Börse: Rund 200 Bürgerinnen und Bürger errichteten am 17. Juni einen Wall aus Tausenden Sandsäcken, um gegen ausufernde Finanzspekulation zu demonstrieren.

Mit dem fast zwei Meter hohen Damm forderten sie die Bundesregierung dazu auf, sich auf europäischer Ebene vehement für die Einführung der Finanztransaktionssteuer (FTS) einzusetzen, damit diese von möglichst vielen EU-Staaten verbindlich beschlossen wird. Jeder einzelne der 4000 Sandsäcke wurde von einer Person gespendet, die sich damit symbolisch hinter die Forderung stellte.

Als der Wall am Vormittag den Eingang der Börse fast komplett umschlossen hatte, schlüpften ein paar der anwesenden Aktivistinnen und Aktivisten in Hemd und Krawatte, um als Banker verkleidet mit bunt bedrucktem Papiergeld um sich zu werfen oder mit prall gefüllten Geldsäcken zu jonglieren.

Nachdem die fleißigen Dammbauer jedoch auch das letzte Loch im Wall geschlossen hatten, wurden die verkleideten Banker endgültig an ihren spekulativen Finanzgeschäften gehindert. Unter dem Jubel der Anwesenden sanken sie resigniert zu Boden und starrten gelangweilt vor sich hin.

Der Dammbau war geglückt und der exzessiven Spekulation damit ein Ende bereitet!

Oxfam Deutschland organisierte die Aktion gemeinsam mit Campact und Attac. Sie fand im Rahmen des Bündnisses „Steuer gegen Armut“ statt, zu dem sich 92 zivilgesellschaftliche Organisationen zusammengeschlossen haben. Sie setzen sich gemeinsam für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ein und fordern, dass die Einnahmen für weltweite Armutsbekämpfung und den Schutz von Klima und Umwelt eingesetzt werden.