Anlässlich der Hauptversammlung der Deutschen Bank am 23. Mai 2013 erklärt Oxfam Deutschland:

Auch unter den neuen Vorständen Fitschen und Jain ist die Deutsche Bank beim Geschäft mit der Nahrungsmittelspekulation weiterhin vorn dabei. 3,79 Mrd. Euro investierten die Investmentfonds der Bank 2012 in Wetten auf die Preise von Nahrungsmitteln wie Weizen und Mais. Nahrungsmittelspekulation erhöht das Risiko von Preisschwankungen und Hunger. Menschen in armen Ländern können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten, wenn die Preise explodieren. Die Deutsche Bank kennt die Risiken, doch der Profit geht vor.

Die Bank hat im letzten Jahr sogar ihre Zusage gebrochen, die Auflage neuer Fonds so lange auszusetzen, bis sie eine Untersuchung zum Hungerrisiko durchgeführt hat. Oxfams Recherchen zufolge gründete die Deutsche Bank allein im letzten Jahr fünf neue Investmentfonds, die auf die Preise von Agrarrohstoffen wetten. In der Öffentlichkeit möchte die Bank seriös und verantwortungsvoll erscheinen, in Wirklichkeit nimmt sie Hungerrisiken in Kauf und wartet einfach ab, bis Gras über die Vorwürfe wächst.

Gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen hat Oxfam heute eine kritische Bilanz des Geschäftsjahres 2012-2013 gezogen und der neuen Führung der Deutschen Bank ein Armutszeugnis ausgestellt. Neben Nahrungsmittelspekulation trugen u.a. die Unterstützung von Bergbauprojekten, die Gewinn vor Mensch und Umwelt stellen sowie von Rüstungskonzernen, die Waffen in Krisengebieten liefern und Streumunition herstellen, zur schlechten Bewertung bei.

Oxfam-Studie: Hungerroulette: Wie viel deutsche Finanzinstitute durch Nahrungsmittelspekulation einnehmen