Niemand hat das Land freiwillig verlassen. Wir wurden alle vertrieben.Augustin Allen
Kleinbauer in Uganda

Augustin Allen* hat alles verloren. Er lebt in Uganda und besaß bis vor Kurzem ein eigenes Haus und eine kleine Plantage, auf der er Kaffee und Bananenstauden anpflanzte. Der Erlös reichte aus, um seine Familie zu ernähren und das Schulgeld für seine sechs Kinder zu bezahlen. Doch dann entschied die Regierung in Uganda, das Land an eine Firma zu verpachten. Er und seine Nachbarn mussten Platz machen für eine großflächig angelegte Pinien- und Eukalyptusbaum-Plantage.

Oxfam hat in den letzten Monaten die Geschichten von Augustin Allen und anderen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus den Provinzen Mubende und Kiboga in Uganda dokumentiert. Oxfam-Mitarbeiter/innen haben mit vielen Betroffenen gesprochen und die Umstände des sogenannten Landgrabbings untersucht. Die Ergebnisse sind erschreckend: Mindestens 22.500 Menschen wurden vertrieben. Keiner von ihnen ging aus freien Stücken. Nicht ein einziger wurde entschädigt.

Landgrabbing-Fälle dieser Art sind in den letzten Jahren, vor allem in Afrika, zu einem massiven Problem geworden. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, nomadische Viehzüchter und indigene Bevölkerungsgruppen werden von dem Land, von dem sie jahrelang ihren Lebensunterhalt erwirtschaftet haben, vertrieben. Sie stehen ohne alternative Einkommensquellen da.

Das Beispiel aus Uganda ist einer von vielen Landgrabbing-Fällen, die Oxfam und seine Partner dokumentiert haben. Im Rahmen seiner Kampagne „Mahlzeit!“ setzt sich Oxfam dafür ein, dass Regierungen und Unternehmen Landgrabbing mit seinen verheerenden Folgen für die Menschen in armen Ländern beenden.

  • Bestehenden Landrechten, auch Gewohnheitsrechten, sollte Priorität eingeräumt werden, und Frauen sollten die gleichen Rechte zugestanden werden wie Männern.
  • Regierungen und Unternehmen müssen betroffene Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Viehzüchter und indigene Bevölkerungsgruppen vorab informieren und anhören sowie Standards und Verpflichtungen zum Schutz von kleinbäuerlichen Produzenten und der lokalen Bevölkerung einhalten.
  • Darüber hinaus müssen alternative Flächen zur Verfügung gestellt und Entschädigungen gezahlt werden.

Bei Landgeschäften müssen geltende Gesetze eingehalten und die Menschenrechte respektiert werden.

*Name geändert

Lesen Sie mehr zum Fall in Uganda [englisch; PDF | 204KB]

Bericht „Land and Power“: Landgrabbing als globales Problem [englisch; PDF | 505KB]

Mehr zum Thema Land- und Wassergrabbing

Pressemitteilung: Bericht zu Landgrabbing