Hochschwangere aus Ländern wie Sierra Leone, Tschad oder Haiti beim Hürdenlauf in Berlin? Dieses ungewöhnliche Bild zeigte das aus Entwicklungsorganisationen bestehende Mutternacht-Bündnis vergangene Woche vor dem Brandenburger Tor.

Ausstaffiert mit falschen Schwangerenbäuchen und Trikots armer Länder versuchten Akteurinnen, symbolische „Hürden zur sicheren Geburt in armen Ländern“ zu überspringen.

Kurz vor dem Muttertag machten die Entwicklungsorganisationen darauf aufmerksam, dass es für schwangere Frauen in armen Ländern immer noch teils unüberwindbare Hürden gibt, die verhindern, dass sie selbst und ihre Kinder Schwangerschaft und Geburt gesund überstehen.

Die Aktion erinnerte die Bundesregierung auch an ihr Versprechen, die Millennium-Entwicklungsziele bis 2015 umzusetzen. Eines dieser acht Ziele ist die Verbesserung der Gesundheit von Müttern. Bisher wurden hier kaum Fortschritte erzielt. Immer noch sterben jährlich 350.000 Frauen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. 99 Prozent davon in Entwicklungsländern.

Allein können Frauen in armen Ländern diese Hürden aber nicht meistern. Eine bessere Gesundheitsfürsorge, mehr Sexualaufklärung und Investitionen in die Ausbildung von Ärzten und Hebammen sind nötig, um die Müttersterblichkeit wie versprochen um drei Viertel zu senken. Das Bündnis, zum dem auch Oxfam gehört, appelliert deshalb an die Regierung und die internationale Gemeinschaft, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen „Hürdenlauf“ sicher ins Ziel zu bringen.