„Wenn die Deutsche Bank es dieses Mal erst meint, ist dieser Schritt zu begrüßen“, kommentiert David Hachfeld, Experte für Wirtschaft und Globalisierung bei Oxfam Deutschland. „Wir sind jedoch erst einmal skeptisch, ob es sich nicht um ein weiteres hohles PR-Manöver handelt.“
Bereits vor zwei Jahren hat die Deutsche Bank ein selbst ausgerufenes Moratorium für Agrarrohstoff-Anlagen gebrochen. Die Deutsche Bank gehört zu den weltweit führenden Banken, die im Geschäft um die Spekulation mit Nahrungsmitteln tätig sind. Nach Oxfam-Recherchen verwalten alleine die Fondgesellschaften Agrarrohstoffderivate im Wert von 3,79 Mrd. Euro.
Sollte die Deutsche Bank tatsächlich ihre Wetten auf Nahrungsmittelpreise einstellen, wäre das ein Paradigmenwechsel und ein wichtiges Signal an andere Banken. Andere Finanzinstitute wie die Allianz, die in ihren Fonds 6,7 Mrd. Euro an Agrarrohstoffderivaten verwaltet, sollten das erkennen und aufhören ihre Geschäfte mit fragwürdigen Argumenten zu verteidigen.
Doch noch sind keine Details bekannt. Ob die Bank tatsächlich alle Fonds und ihren spekulativen Eigenhandel vollständig einstellen will, oder ob sie nur einen kleinen Teil ihres Geschäftes meint, muss geprüft werden.
Update 11. Dezember 2013:
Nachdem die Deutsche Bank die Meldungen relativiert hat, ist Oxfams Experte David Hachfeld der Sache auf den Grund gegangen. Dabei ist er auf verdächtige Widersprüche gestoßen. Mehr dazu im Blog: