Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat entschieden, 1,1 Milliarden US-Dollar zusätzlich für arme Länder bereitzustellen. Dafür haben Oxfam und viele weitere Organisationen seit knapp einem Jahr geworben. Mit Erfolg!

imageZum Auftakt der gemeinsamen Kampagne zum Goldverkauf des IWF protestierten im April 2011 Aktivist/innen vor der IWF-Zentrale in Washington. © Jubilee USA Die 1,1 Milliarden US-Dollar stammen aus dem Verkauf von mehr als 400 Tonnen Gold, das der IWF Ende 2010 in seinen Tresoren hatte. Bedingt durch den hohen Goldpreis wurde beim Verkauf nun sehr viel mehr Geld eingenommen, als ursprünglich einkalkuliert. Diese Mittel könnten armen Ländern helfen, die wegen der globalen Finanzkrise oder aufgrund von Naturkatastrophen zusätzliche Kredite aufnehmen müssen. Mit dieser Argumentation haben Oxfam und rund 60 weitere Organisationen in den vergangenen Monaten in Washington versucht, Druck auf den IWF auszuüben. Offenbar mit Erfolg: Nach Gesprächen von Oxfam, der Entschuldungskampagne Jubilee USA und der ONE Campaign mit IWF-Mitarbeitern hat der IWF-Vorstand der geforderten Mittelverwendung nun Ende Februar zugestimmt.

Jetzt fließt der Milliarden-Betrag in den „Post-Catastrophe Debt Relief Trust Fund“ (PRGT), einen Treuhandfonds, aus dem Schuldenerlasse für notleidende Länder finanziert werden. Der Fonds sieht ein zweijähriges Moratorium für Schuldendienstzahlungen an den IWF vor und macht die bedingungslose Streichung des gesamten Schuldenstandes für arme krisenanfällige Länder möglich. Der PRGT war für die Streichung aller Schulden Haitis nach dem katastrophalen Erdbeben im Januar 2010 eingerichtet worden. Durch die neuerliche Finanzspritze können arme Länder jetzt zwei Jahre länger, bis 2014, Kredite mit einem Zinssatz von null Prozent beim IWF aufnehmen. So wird eine Verbesserung der Lebensgrundlagen von Millionen Menschen möglich.

Aber aus dem Goldverkauf von 2010 hat der IWF jetzt immer noch 1,6 Milliarden US-Dollar übrig, die nicht eingeplant waren. Es gibt also noch viel Arbeit für uns und die Möglichkeit für weitere gute Nachrichten.