Am 23. Februar trafen sich in London Vertreter/innen afrikanischer, arabischer und westlicher Regierungen, um über die politische und wirtschaftliche Krise in Somalia zu beraten.

Im Vorfeld der Konferenz forderte Oxfam in dem Bericht A Shift in Focus: Putting the Interests of Somali People First, den bisherigen Ansatz der internationalen Gemeinschaft gegenüber Somalia kritisch zu überprüfen. Es müsse der Weg hin zu einem längerfristigen Engagement eingeschlagen werden, das sich an den Bedürfnissen und Interessen der somalischen Bevölkerung orientiert und ihr stärkere Beteiligungsmöglichkeiten eröffnet.

Zwar hat sich in den Gebieten in Somalia, die am schwersten von der Hungerkrise betroffen waren, die Lage inzwischen etwas entspannt. Gleichzeitig verschärft sich jedoch die militärische Situation: Im Januar floh fast die Hälfte aller Binnenvertriebenen nicht mehr aufgrund von Dürre und Nahrungsmangel, sondern vor der zunehmenden Gewalt. Diese macht zudem immer weniger halt vor Einrichtungen wie Flüchtlingscamps und Krankenstationen.

Hilfe von militärischen Interessen entkoppeln

Mit Blick auf die Konferenz in London stellte Oxfam fest, dass sich die internationale Gemeinschaft in Somalia zu sehr auf Aufstandsbekämpfung und Terrorbekämpfung konzentriere: Ein vorrangig militärischer Ansatz erschwere nicht nur die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung, sondern auch die längerfristige Stabilisierung des Landes. Daher müsse die internationale Hilfe von den strategischen Interessen in der Region grundsätzlich entkoppelt werden.