Auf unserer Themenseite finden Sie stets die aktuellsten Oxfam-Berichte zum Thema „Soziale Ungleichheit.

Fast die Hälfte der Männer, aber nur ein Viertel der Frauen in Deutschland, die in einer Partnerschaft leben, ist der Meinung, sie verbrächten genauso viele Stunden mit Haushalt, Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen wie ihr*e Partner*in. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage, die wir anlässlich des Equal Care Day, der am 29. Februar stattfindet, in Auftrag gegeben haben.

Männer und Frauen bewerten nicht nur die Verteilung der Hausarbeit und Kinderbetreuung unterschiedlich, sondern auch den Stand der Geschlechtergerechtigkeit. Die Befragten sollten sich dazu äußern, ob Gleichberechtigung in Deutschland bereits in allen Bereichen erreicht ist. Davon sind 25 Prozent der Männer überzeugt, aber nur 6 Prozent der Frauen.

Fast drei Viertel der Befragten meinen, dass flexiblere Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, von zuhause zu arbeiten, hilfreich dabei wären, den Haushalt sowie die Betreuung von Kindern und Angehörigen besser zu bewältigen. 61 Prozent halten hierfür Angebote für die Pflegebetreuung für sinnvoll. Auch Wertschätzung und finanzielle Anerkennung der Arbeiten im Haushalt (53 Prozent) bzw. bessere Kinderbetreuungsangebote (50 Prozent) stehen bei einer Mehrheit hoch im Kurs. Frauen halten fast alle vorgeschlagenen Möglichkeiten häufiger als Männer für geeignet.

Mehr Entwicklungsgelder für Frauen und frühkindliche Bildung

Drei Viertel der Frauen und zwei Drittel der Männer stimmen zudem der Forderung nach stärkerem Engagement der Bundesregierung in armen Ländern zu, um dort die Rechte von Frauen zu stärken, sie durch öffentliche Bildungs- und Betreuungsangebote zu entlasten und sozial abzusichern. In ländlichen Gebieten armer Länder verbringen Frauen täglich bis zu 14 Stunden mit Pflege- und Fürsorgearbeit. Für viele ist das eine Armutsfalle, wie unser im Januar veröffentlichter Bericht zeigt.

Wir fordern daher von Entwicklungsminister Müller eine Stärkung von Frauenorganisationen sowie mehr Investitionen in öffentliche Infrastruktur, die Frauen und Mädchen von unbezahlter Pflege- und Fürsorgearbeit entlasten.

Derzeit fließen lediglich ein Prozent der deutschen Entwicklungsgelder in die gezielte Förderung von Frauen und nur zwei Prozent in frühkindliche Bildung. Die Quote muss in beiden Fällen auf zehn Prozent steigen.
Mara Brückner, Kampagnen-Koordinatorin bei Oxfam  

 

Unterstützen Sie daher jetzt unsere Online-Petition mit Forderungen an Entwicklungsminister Müller!

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