Vor genau einem Jahr, am 24. Februar 2022, begann der Krieg in der Ukraine. Heute sind fast 18 Millionen Menschen im Land in Not – darunter mehr als 5,3 Millionen intern Vertriebene.

Die Not in der Ukraine ist groß,…

Schätzungsweise ein Drittel der Haushalte in der Ukraine hat keinen Zugang zu einer ausreichenden Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und 13 Millionen Menschen haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser und sicherer Abwasserentsorgung.

Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren und schwere Schäden an ihren Häusern und ihrem Eigentum erlitten. Die Haupteinkommensquellen – Landwirtschaft und Beschäftigung in Fabriken – sind erheblich gestört.

Regelmäßige Angriffe auf die Energieinfrastruktur verursachen weiterhin Schäden und lassen Millionen Menschen ohne Strom, Wasserversorgung und Heizung zurück, während die Temperaturen in den meisten Teilen des Landes unter den Nullpunkt sinken.

… und die lokale Zivilgesellschaft leistet Großes.

Wir arbeiten in der Ukraine mit 10 lokalen Partnerorganisationen zusammen, die teilweise erst als Reaktion auf die Zerstörungen des Krieges entstanden sind und trotzdem bereits Großes leisten. Gemeinsam unterstützen wir Menschen, die besonders von den Auswirkungen des Krieges betroffen sind, mit wichtigen Leistungen wie:

  • Bargeld für die Deckung von Grundbedürfnissen
  • Bereitstellung von Hygiene-Sets
  • Sicherer Transport und Unterkünfte
  • Rechtliche und psychosoziale Unterstützung
  • Reparatur von beschädigten Häusern
  • Unterstützung von Landwirt*innen – insbesondere Frauen – mit Produktionsmitteln für den Anbau eigener Nahrungsmittel

Zudem stellen wir in Gebieten mit beschädigter Infrastruktur sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen bereit. Hier bringen wir als Oxfam Jahrzehnte der Erfahrung in Krisengebieten mit und können die Arbeit der lokalen Zivilgesellschaft passgenau ergänzen.

Dank unserer Unterstützer*innen konnten wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen schon mehr als 140.000 Menschen in der Ukraine mit lebenswichtiger humanitärer Hilfe erreichen.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit weiterhin mit Ihrer Spende!

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Einblicke in die Unterstützung in der Ukraine

Valentyna Fedorenko hält grüne Samen in der Hand und streut sie auf Erde.
© Kieran Doherty/Oxfam
Valentyna Fedorenko sät Samen in einem Gewächshaus des Case Project, das wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Rural Women’s Business Network durchführen. Ziel des Rural Women’s Business Network mit Sitz in Odessa ist es, die Rechte und Interessen von Frauen in ländlichen Gebieten zu schützen und ihre Stärkung, gleichberechtigte wirtschaftliche Teilhabe, Führungsrolle, ihren Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung sowie ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen auf lokaler und nationaler Ebene zu fördern.
Irina Volovyk lächelt freundlich in die Kamera. Sie steht vor einer Garage oder einem Stall.
© Kieran Doherty/Oxfam
Irina Volovyk, Projektmanagerin für das Case Project, das vom Rural Women Business Network in Partnerschaft mit Oxfam durchgeführt wird: „Das Case Project wurde während des Krieges für die Bevölkerung in ländlichen Gebieten entwickelt, insbesondere für Frauen, die im südlichen Teil der Ukraine leben. Wir verteilen beispielsweise Sets für den gemeinschaftlichen Anbau von Gemüse, um die Ernährungssicherheit und den Zugang zu Einkommen schaffenden Maßnahmen zu stärken. So unterstützen wir Menschen, die innerhalb der Ukraine vertrieben wurden, sowie die Aufnahmegemeinden.“
Anna Kuljewa läuft eine matschige Straße entlang. Sie trägt Tüten mit Hygieneartikeln.
© Kieran Doherty/Oxfam
Anna Kuljewa, Gründerin und Leiterin unserer Partnerorganisation Anika in Chernihiv, die beispielsweise zerstörte Fenster erneuert: „Wir unterstützen die Menschen in ihren Grundbedürfnissen. Viele haben alles verloren. Wir haben sie mit Matratzen versorgt und mit Herden, Töpfen, Schüsseln, Lampen sowie Werkzeug, um die Trümmer zu beseitigen. Wenn wir zu Menschen gehen, deren kaputte Fenster mit Sperrholz vernagelt sind, und ihnen Licht geben, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne, dann zeigt ihnen das auch ein Licht am Ende des Tunnels. Sie können dann etwas jenseits dieser Ruinen sehen, und dass es Menschen gibt, die sie mit ihrer Not nicht allein lassen. Von Oxfam habe ich gelernt, dass man nach vorne schauen muss. Wenn wir gefragt wurden, was zum Beispiel im Mai, im Juni gebraucht wird, haben wir manchmal gedacht, oh mein Gott, wir müssen es erst einmal bis zu diesem Juni, bis zu diesem Mai schaffen. Aber wozu machen wir das alles, wenn wir Angst haben, dass etwas schief gehen könnte? Machen wir es andersherum! Denken wir, dass alles gut wird, machen wir Pläne, denn wenn man Pläne und Ziele hat, steuert man auf sie zu.“
Ana Gendmalo und ihr Sohn Serhiy stehen vor einem neu eingebauten Fenster im Kinderzimmer. Sie schauen ernst in die Kamera.
© Kieran Doherty/Oxfam
Ana Gendmalo und ihr Sohn Serhiy* haben neue Fenster von unserer Partnerorganisation Anika bekommen: „Mein Haus wurde am 12. März völlig zerstört. Ich hatte an diesem Tag das starke Gefühl, dass ich wegmuss, und bin zu Freunden gegangen. Am nächsten Tag um 4 Uhr morgens war mein Haus zerstört. Mein Kind weinte und wollte nach Hause. Dank Anika haben wir neue Fenster und eine Tür bekommen. Es ist toll, wieder zu Hause zu sein, aber ich habe solche Angst, dass es wieder passieren könnte.“
Volodymyr Yakovlev steht in einem dunklen Raum. mit einer Taschenlampe zeigt er eine Wasseraufbereitungsanlage auf der Oxfam steht. Er lacht zufrieden.
© Kieran Doherty/Oxfam
Volodymyr Yakovlev, Direktor des Pflegeheims St. Nicholas House of Mercy, für das Oxfam eine Wasseraufbereitungsanlage zur Bereitstellung von sauberem Trinkwasser geliefert hat: „In unserem Heim leben 43 Menschen, hinzu kommen unsere Angestellten, also insgesamt etwa 70 Personen, die das Wasser jeden Tag nutzen. Auch Menschen aus der Nachbarschaft, vor allem ältere, kommen zu uns, um das Wasser zu nutzen. Früher waren wir auf Wasserlieferungen von einem 10 km entfernten Brunnen angewiesen. Jetzt wird unser Wasser von einem leistungsstarken Filter gereinigt und wir brauchen nur den Wasserhahn aufdrehen und können es trinken. Die Bewohner*innen können das noch gar nicht richtig glauben.“
Nadiya Pavlenko steht vor ihrer neuen Latrine aus Holz. Sie strahlt in die Kamera.
© Kieran Doherty/Oxfam
Nadiya Pavlenko hat eine Latrine von Oxfam erhalten. „Ich habe mich mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn seit Beginn des Krieges bis zum 8. März in meinem Keller versteckt. Nachts hörten wir die Flugzeuge, und wir bedeckten unsere Köpfe mit den Händen. Es war eine schreckliche Erfahrung. Als mein Haus getroffen wurde, war ich nicht zu Hause. Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet, jetzt habe ich nichts mehr. Aber wir haben harte Zeiten überlebt. Wir müssen weiterleben.“