Gleichzeitig müssen die Staats-und Regierungschefs der Europäischen Union ihrer Verantwortung gegenüber Geflüchteten aus der Ukraine und allen anderen Ländern gerecht werden. Die jüngsten Vorfälle, bei denen Menschen aus anderen Herkunftsländern bei ihrer Flucht aus der Ukraine offensichtlich aus rassistischen Gründen die Einreise in Nachbarländer verweigert wurde, verstoßen gegen die elementarsten Grundsätze des internationalen Flüchtlingsrechts. Die EU muss sicherstellen, dass alle Menschen, die vor der Gewalt in der Ukraine fliehen, Zuflucht finden können.

Humanitäre Organisationen müssen uneingeschränkten Zugang zu den Grenzregionen haben und die Menschen versorgen können. Die Situation im Grenzgebiet zwischen Polen und Weißrussland vor einigen Wochen darf sich nicht wiederholen, wo Grenzschutzbeamte den Zugang zu den Geflüchteten verweigerten. Zudem müssen sich alle EU-Mitgliedsstaaten die Verantwortung für die Aufnahme der Geflüchteten teilen, eine Bleibeperspektive schaffen und finanzielle Unterstützung bereitstellen, damit die Menschen nach den traumatischen Erlebnissen zur Ruhe kommen können.

Oxfam arbeitet seit langem zu Flucht und Migration. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen haben wir seit 2015 mehr als 280.000 Menschen in Griechenland, Italien, Spanien und auf dem Balkan unterstützt, mit Decken, Kleidung, Rechtsbeistand, Wasser-und Sanitärversorgung, Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern. Zurzeit erfasst eine Oxfam-Mission Unterstützungsbedarfe in den drei Anrainerstaaten Polen, Rumänien und in der Republik Moldau. Wir bauen dabei auf Kontakten zu Partnerorganisationen in Polen auf, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten, auch um die mittelfristigen Herausforderungen zu adressieren, die sich als Folge der Aufnahme einer großen Anzahl Geflüchteter ergeben können.

Gleichzeitig dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass es auch in anderen Teilen der Welt enormen Handlungsbedarf gibt. Am Horn von Afrika droht eine Hungerkrise riesigen Ausmaßes, die sich durch die Preissteigerung von Getreide – Ukraine und Russland waren wichtige Getreidelieferanten für die Region – weiter zu verschärfen droht. Weltweit sind bereits 238 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen und bis zu 45 Millionen von einer akuten Hungersnot bedroht. Der Ukraine-Konflikt wird diese Situation noch verschlimmern. Auch sie brauchen unsere Unterstützung!

Mit Ihrer Hilfe setzen wir unsere jahrelange Erfahrung und Kompetenz in der Nothilfe ein und unterstützen Menschen, die akut von Konflikten und Katastrophen betroffen sind – in der Ukraine, am Horn von Afrika, im Jemen und an vielen weiteren Orten der Welt. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen stellen wir sicher, dass sie Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser und Hygieneartikeln haben und setzen gemeinsam ihre Rechte durch.

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