Die vorliegende Untersuchung beleuchtet den Preisdruck deutscher Supermarktketten auf die südafrikanische Wein- und Tafeltraubenindustrie und die unhaltbaren Zustände für Landarbeiterinnen auf den Plantagen. In den letzten Jahren hat die südafrikanische Weinindustrie sehr gelitten, nur 15 Prozent der Weinproduzenten können noch profitabel arbeiten. Am stärksten betroffen sind die Arbeiterinnen auf Traubenplantagen, die teilweise nicht den Mindestlohn erhalten, mit giftigen Pestiziden besprüht und diskriminiert werden. Sie sind das schwächste Glied der Lieferkette.

Die Studie basiert u.a. auf einer Untersuchung von Oxfams Partnerorganisation, der südafrikanischen Frauenorganisation Women on Farms Project (WFP), die sich seit 1992 für die Rechte von Arbeiterinnen auf Traubenplantagen einsetzt. Von März 2016 bis Februar 2017 wurden insgesamt 343 Landarbeiterinnen befragt. Die Studie ist Teil einer Reihe von Oxfam-Berichten, die immer wieder Menschenrechtsverstöße entlang der Lieferketten tropischer Früchte von deutschen Einzelhandelsunternehmen belegen. Trotz der Nachhaltigkeitsversprechen deutscher Supermarktketten verbessern sich die Arbeitsbedingungen auf Fruchtplantagen in den Produktionsländern kaum.

Für einen strukturellen Wandel ist auch in diesem Fall die konsequente Umsetzung des Arbeitsrechts in Südafrika nötig – aber auch die Einführung verbindlicher gesetzlicher Regeln in Deutschland, die für den Schutz der Menschenrechte in der Wertschöpfungskette deutscher Unternehmen sorgen.

Die in der Studie zitierten Hintergrundrecherchen stehen unten zum Download bereit. Die ebenfalls zitierte Arbeit von Ricarda Stienhans wird auf der Website der Universität von Montpellier SupAgro veröffentlicht.