Ende Mai haben Millionen Menschen in 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) die Gelegenheit, ihre Stimme gegen Armut zu erheben. Sie sind aufgerufen, ein neues Parlament für Europa zu wählen.

Ob wir einer gerechten Welt ein Stückchen näher kommen, hängt auch davon ab, wer uns in den kommenden fünf Jahren in Straßburg repräsentiert. Und das ist bitter nötig in einer Zeit, in der die reichsten 85 Menschen ebenso viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen und der Klimawandel für viele zu einer Überlebensfrage wird.

Wofür stehen die Kandidat/innen, die sich für das Europaparlament zur Wahl stellen?

  • Treten sie für ein faires und transparentes Steuersystem ein? Die Parlamentarier/innen in Straßburg können eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, die Steuerflucht von Unternehmen zu bekämpfen. Konsequente Regeln könnten jährlich Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen spülen, um wichtige staatliche Leistungen zu finanzieren, etwa Schulen und Krankenhäuser, sowohl in Europa als auch in Entwicklungsländern.
     
  • Sprechen sich die Kandidat/innen für ambitionierte Klimaschutzziele aus und bieten klimaschädlichen Industrien die Stirn? Erst kürzlich hat der Weltklimarat eindringlich vor den Folgen der Erderwärmung gewarnt: Erstens, schon jetzt beeinträchtigt der Klimawandel die Ernten weltweit. Zweitens, in einigen Regionen drohen schwere Schäden in der Landwirtschaft, mit gravierenden Folgen für die Ernährungssicherheit der dort lebenden Menschen. Das hätte auch Auswirkungen bei uns. Denn 70 Prozent der Nahrungsmittelimporte in die Europäische Union stammen aus Ländern, die vom Klimawandel massiv betroffen sein werden. Eine der ersten Aufgaben der neuen Europa-Abgeordneten wird es sein, über die künftigen Klimaschutzziele der EU abzustimmen. Was bisher auf dem Tisch liegt, ist völlig unzureichend.
     
  • Und nicht zuletzt: Setzen sich die Kandidat/innen überzeugend für die Menschenrechte und eine ausreichend finanzierte Entwicklungszusammenarbeit ein? Europa ist ein wichtiger Akteur in diesem Bereich. Das Europaparlament muss die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten mit Nachdruck auffordern, ihre Versprechen einzuhalten und 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsfinanzierung einzusetzen.

Fragen Sie Ihre Kandidat/innen, welche Meinung sie zu diesen Themen vertreten. Nutzen Sie Ihre Stimme und machen Sie die Europawahl zu einer Abstimmung über die Themen Klima und Entwicklung!

Zur E-Mail-Aktion:
Europawahl 2014: Missbrauch der Supermarktmacht stoppen!

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