Die Mondlandung wäre möglicherweise nicht ganz so erfolgreich gewesen, hätte es nicht Margarete Hamilton – eine US-amerikanische Informatikerin und Mathematikerin – gegeben, die mit ihrem Team die Software entwickelte, die notwendig war, um das Navigieren zum Mond und zurück zu bewerkstelligen und, um überhaupt landen zu können.

Es geht um Chancen

Frau Hamilton ist mit Sicherheit eine Ausnahmeerscheinung. Nicht jede Frau und nicht jeder Mann sind brillant genug oder haben Lust dazu, eine Mondlandung möglich zu machen. Fair enough. Worum es geht, sind allerdings die Chancen, die das Brillantsein theoretisch möglich machen. Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt haben mit widrigen Umständen, fast unbezwingbar hohen Hürden und Stolpersteinen zu kämpfen, wenn sie beispielsweise im Beruf etwas erreichen möchten oder gar so waghalsige Vorstellungen haben, wie das gleiche Gehalt wie Männer für gleiche Arbeit zu erhalten.

Multinationale Konzerne, Steuern, Frauen – was hat das miteinander zu tun?!

Dafür gibt es viele Ursachen und die Situation von Frauen variiert, je nach dem wo und unter welchen Umständen sie leben oder zu welchen (sozialen) Gruppen sie gehören. Ein Aspekt, den ich an dieser Stelle herausgreifen möchte, ist der Zusammenhang zwischen Geschlechtergerechtigkeit und Steuern. Das mag sich zunächst abstrakt anhören. Der Zusammenhang ist aber wichtig: Werden öffentliche Dienstleistungen (ja, das klingt genauso aufregend wie Steuern …) gekürzt bzw. gibt es nur ein geringes Maß an öffentlichen Angeboten, wie Bildung und Gesundheit, geht das vor allem zu Lasten von Frauen und Mädchen, wohingegen die Bereitstellung von gebührenfreier Bildung und Gesundheitsversorgung vor allem den ärmsten Bevölkerungsgruppen – darunter überproportional viele Frauen und Mädchen – zugutekommt. Ob ausreichende Bildungs- und Gesundheitsangebote von Regierungen bereitgestellt werden können, hängt stark von der Höhe der Steuereinnahmen ab und natürlich auch davon, wie diese eingesetzt werden. Fest steht zunächst aber: Ohne ausreichende Steuereinnahmen sind die Möglichkeiten begrenzt. Durch Steuervermeidung multinationaler Konzerne entgehen armen Ländern jedes Jahr mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Geld das fehlt, um Chancen zu schaffen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie die Themen Steuern und Frauen zusammenhängen. Es gibt noch so viel mehr – aber dazu komme ich ein andermal.

Tika Darlami lebt in Gumi, einem Dorf im Bezirk Surkhet in Nepal, wo die Möglichkeiten von Frauen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, sehr bergenzt sind.

Beinahe so schwer, wie spontan zum Mond zu fliegen

Eine der allgegenwärtigsten und ältesten Formen sozialer Ungleichheit ist diejenige zwischen Frauen und Männern. Zeit etwas zu ändern! Das heißt wir müssen heute anfangen und jeden Tag aufs Neue darum kämpfen, dass Frauen und Männer, Mädchen und Jungs die gleichen Rechte und Chancen haben!

Gleiche Rechte haben und wahrnehmen können, zur Schule gehen, Zugang zu Gesundheitsversorgung oder einen Beruf mit gleichen Aufstiegschancen und gleicher Bezahlung zu haben, all das (und noch viel mehr) sollte absolut selbstverständlich sein  – aber jeden Tag ist es für viel zu viele Mädchen und Frauen beinahe so schwer, wie spontan zum Mond zu fliegen.

Mehr Informationen zu Oxfams Arbeit zum Thema Frauenrechte: www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/frauenrechte-staerken

Und alle die direkt aktiv werden wollen, damit armen Ländern mehr Steuereinnahmen zur Verfügung stehen, die in Bildung und Gesundheit investiert werden können:

Gegen Steueroasen unterschreiben!

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