Wir in Deutschland sind uns oftmals gar nicht bewusst, wie wertvoll Wasser ist. Sicheres Trinkwasser ist bei uns so selbstverständlich verfügbar, dass wir gar nicht darüber nachdenken. Der Zugang zu sauberem Wasser ist jedoch ein grundlegendes Menschenrecht, das vielen Menschen in anderen Weltregionen verwehrt bleibt.

Milliarden von Menschen stehen tagtäglich vor der Herausforderung, sicheres Wasser für sich und ihre Familie zu beschaffen. Sie verbringen unzählige Stunden in Warteschlangen und legen weite Strecken zurück, um zu einer sicheren Wasserquelle zu gelangen. Oder sie müssen mit den gesundheitlichen Folgen der Nutzung von verunreinigtem Wasser fertig werden – ein hohes Risiko.

Sauberes Wasser in humanitären Krisen

Priscilla Katari aus Chazanga in Zambia und zeigt in einem Glas verunreinigtes Wasser aus einem selbstgebauten Brunnen.
„Ich mache mir Sorgen um die Sicherheit meiner Kinder, wenn sie dieses Wasser trinken. Ich frage mich, ob es sicher ist“, sagt Priscilla Katari aus Chazanga (Sambia) und zeigt Wasser aus einem selbstgebauten Brunnen.

Besonders kritisch ist die Wasserversorgung in humanitären Krisen: Häufig brechen die örtlichen Wasser- und Abwassersysteme zusammen oder sind durch die Ankunft geflüchteter Menschen stark überlastet. Gleichzeitig sind die Menschen in solchen Situationen oft traumatisiert, hungrig, dehydriert und erschöpft. Das macht sie besonders anfällig für Krankheiten wie Durchfall und Cholera. So besteht in humanitären Krisen ein hohes Risiko der schnellen Ausbreitung von Krankheiten, die über verunreinigtes Wasser übertragen werden. Dies kann insbesondere für die Schwächsten lebensgefährlich sein.

Krankheiten, die auf unsicheres Wasser und fehlende sanitäre Grundversorgung zurückzuführen sind, fordern jedes Jahr mehr Todesopfer als alle Kriege und gewaltsam ausgetragenen Konflikte in der Welt zusammen. Der fehlende Zugang zu sauberem Wasser ist somit eines der dringendsten Probleme weltweit.

Sauberes Wasser ist eins unserer zentralen Themen

Wasser ist daher ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Oxfam. Sowohl in unserer humanitären Hilfe als auch in der Kampagnenarbeit und in langfristigen Initiativen zur Unterstützung von Menschen, die in Armut leben.

Mit unserer Arbeit im Wasserbereich sichern wir dort, wo wir tätig sind, allen Menschen einen gerechten Zugang zu sauberem Wasser in ausreichender Menge. So helfen wir dabei, der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen und sowohl das Leben als auch die Existenzgrundlagen der Menschen, die wir unterstützen, zu schützen.

Wasser-Expertise

Eine Ingenieurin arbeitet an den Rohren eines solarbetriebenen Wasserpumpensystems.
Takudzwa*, WASH-Ingenieurin bei Oxfam, installiert ein solarbetriebenes Wasserpumpensystem im Masvingo Distrikt, Simbabwe.

Unsere Wasseringenieur*innen und Gesundheitsspezialist*innen sind international geschätzt. Sie sind bekannt für ihre Schnelligkeit und Effizienz bei der Bereitstellung groß angelegter Wasserversorgungssysteme und grundlegender sanitärer Einrichtungen. Selbst unter schwierigsten Bedingungen. In unserer Fachsprache werden diese Bereiche mit der Abkürzung „WASH“ zusammengefasst, die für Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene steht.

Unsere Innovationen haben branchenweit den Standard für viele Ansätze und Technologien gesetzt, die mittlerweile allgemein verwendet werden. Dazu zählen zum Beispiel einfach zu montierende Wasserspeichertanks, Wassereimer, Wasseraufbereitungsanlagen und leicht zu transportierende Bodenplatten für Latrinen.

Unterstützen Sie unseren Einsatz für sauberes Wasser mit Ihrer monatlichen Spende.

Sauberes Wasser im Jemen

Im Jemen, wo fast 80 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und wo es immer wieder zu Ausbrüchen von Cholera kommt, setzen wir zwei neue Technologien zur Gewinnung von sauberem Wasser ein: In der Region Lahij ist das Grundwasser versalzen. Hier haben wir daher eine Entsalzungsanlage installiert, die das Grundwasser trinkbar macht. Betrieben wird diese Anlage per Wind- und Solarenergie.

Auch Regenwasser wollen wir im Jemen verstärkt nutzbar machen: In der Region Ibb errichten wir deshalb Auffangbecken und planen die Aufbereitung des Regenwassers, um langfristig preiswertes Wasser für den privaten Gebrauch bereitzustellen.

Sauberes Wasser reduziert Armut

Unser Ziel ist eine gerechte Welt ohne Armut. Der Zugang zu sauberem Wasser ist eng mit Armut verbunden: Wasserknappheit, schlechte Wasserqualität und unzureichende sanitäre Einrichtungen haben negative Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit, die Existenzgrundlagen und die Bildungschancen armer Familien auf der ganzen Welt.

Für Oxfam bedeutet die Bekämpfung der Ursachen von Armut deshalb oft auch, wasserbezogene Ungerechtigkeiten anzugehen. Wir fördern langfristige Projekte mit nachhaltigen Lösungen zur Bereitstellung von sicherem Wasser und sanitären Einrichtungen. Zudem unterstützen wir Gemeinschaften bei der Bekämpfung von Wasserunsicherheit durch eine gerechtere und effizientere Verwaltung und Verteilung der Wasserressourcen.

Sauberes Wasser und eine saubere Umwelt dürfen kein Luxus sein. Deshalb wollen wir sicheres Wasser und sanitäre Einrichtungen für alle zugänglich machen, unabhängig davon, wer sie sind und wo sie leben.

Unterstützen Sie unseren Einsatz für sauberes Wasser mit Ihrer monatlichen Spende.

* Name zum Schutz der Person verkürzt oder geändert.

4 Kommentare

Ist schön was Ihr schreibt und anstoßen wollt,aber meinen Vorschlag,ist schon fast Projekt,wird nicht einma lbeantwortet.
Was sollen Gute Texte,wenn Vorschläge einfach ignoriert werden ?
Das Wasser fehlt ja bei uns in Deustchland an vielen Orten und ist schon zum großen teil Kontaminiert mit Schadstoffen.
Also bitte vor der eigene Haustür kehren.
Danke

Ja, Wasser ist lebenswichtig. Ich bezweifele aber, dass es hilft, allein Geld zu spenden für Wasserprojekte, die sicher wertvoll sind. Wir demokratischen Länder mit hoher Bildung fahren die Weltpolitik mit unserem Öl-, Energie- und Ressourcenverbrauch jenseits von Gut und Böse an die Wand.
Die Industrienationen verbrauchen mehr als das 3-5-fache, das die Erde regenerieren kann. Das ist ein Offenbarungseid. Die Corona-Beschränkungen haben Wirkung gezeigt auf die Übernutzung, der Erderschöpfungstag ist um mehr als 3 Wochen letztes Jahr nach hinten geschoben worden. Das gilt es gezielt weiterzuführen.
Dadurch würde dem Klimawandel, der ja schon eine Katastrophe einmaligen Ausmaßes ist, deutlich Geschwindigkeit genommen. Unser Wirtschaftsleben gehört entschleunigt und aus den Erfahrungen mit Corona-Maßnahmen maßvoll transformiert. Nicht wieder zurück zur alten Devise höher, schneller, weiter, das gilt auch für die Digitalisierung. Da ist nicht die Zukunft. Die Zukunft liegt in wirtschaftlicher Regionalisierung, rationiertem Energieeinsatz, weniger Verkehr für Waren, Müll und Menschen. Der positive Ausdruck dafür ist Suffizeinz oder Befreiung vom Überfluss. Dem gebe ich nicht nur meine Stimme, sondern arbeite daran, für diesen Lebensstil eine Vertrauensbasis zu finden. Das ist mein Beitrag zu dem OXFAM-Gedanken für eine gerechte Welt. Ohne übertriebenen Reichtum für mehr Soldarität mit der Natur, die unsere Lebensgrundlage ist. Sonst sind wir alle arm dran.

Entschuldigung, wollte natürlich Suffizienz schreiben, kein Zauberwort, aber ein Zukunftsgedanke für jeden Einzelnen und für die Politik der reichen und verantwortungsbewussten Staaten.

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