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Zu den dramatischen Folgen der Pandemie in den Ländern des globalen Südens zählt Oxfam auch die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen für "Sexarbeiter*innen, die ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können, weil Ausgangssperren dies verhindern."
Hier wird suggeriert, dass "Sexarbeit" ein Job wie jeder andere sei, der derzeit aufgrund der Pandemie nicht ausgeübt werden könne. Gerade eine Organisation wie Oxfam, deren Ziele ich rückhaltlos unterstütze, sollte aber wissen, dass Prostitution in der Dritten Welt absolut gar nichts mit "Pretty Woman"-Romantik zu tun hat, sondern die Folge von bitterer Armut und Elend ist, aufgrund derer Hunderttausende von Kindern, Mädchen, Frauen und - zu einem geringeren Teil - Männern gezwungen sind, ihren Leib, ihre Seele und ihre Menschenwürde zu verkaufen. Auch im globalen Süden prostituieren sich diese Menschen nicht auf eigene Rechnung, sondern sind Opfer brutaler Menschenhändler und Zuhälter.
Genau jetzt ist der Moment darüber nachzudenken, wie man allen diesen Menschen helfen kann, aus der Prostitution herauszukommen und ihnen eine menschenwürdige Perspektive zu eröffnen, anstatt daaruf zu setzen, dass Kontaktbeschränkungen wieder zurückgenommen werden, damit sich in Thailand und anderswo endlich wieder die "Sexarbeit" lohnt, und sich Mädchen und Frauen von Sextouristen aus der Ersten Welt zehnmal am Tag besteigen lassen müssen.
Prostitution ist keine Arbeit, sie ist und bleibt Ausbeutung!

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