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Ich kann diese Initiative nur unterstützen. Eine wesentliche Perspektive fehlt mir allerdings.

Überall auf der Welt tragen Frauen die Hauptlast der Sorgearbeit, wie gerade auch Oxfam immer wieder betont.
Gleichzeitig sind gerade sie in Kriegs,- aber auch in Katastrophensitiuationen besonderen Gefahren und männlicher Gewalt ausgesetzt. kriegsbedingt komplett abwesend.

In einer Kriegs- und Katastrophensituation, die Frauen ganz besonders fordert, sind sie oft nicht in der Lage gleichzeitig eine Auseinandersetzung um die Macht zu führen oder sich zum Beispiel Übergriffe sexualisierter Gewalt öffentlich zu wehren.

Durch die dauerhafte Weitergabe an Mittel vor Ort, könnten sich sogar vorhandene Hierarchien und ökonomische Ungleichheiten, auch Korruption verstärken, wie dies auch immer wieder kritisch zu entwicklungspolitischen Projekte beschrieben wird, schon vor mehreren Jahrzehnten zum Beispiel von der deutschen Entwicklungshilfeexpertin Brigitte Erler in ihrem Buch "Tödliche Hilfe", oder auch die österreichischen Autorinnen Bernard und Schlaffer in ihrem analytischen Erfahrungsbericht 'Die Grenzen des Patriachats'.

Eine Verlagerung der Entscheidungsebenen von oben nach unten müsste Schritt für Schritt v o r Akuteinsätzen, Frauen und insgesamt demokratische Teilhabe strategisch stärken. Das ist eine sehr langfristige Arbeit.

Es ist unerlässlich, dass humanitäre Organisationen bei Ihrem Einsatz in ihrer Ausbildung und Einbeziehung und Verantwortungsdelegation den Frauen vor Ort ermöglichen, auf Augenhöhe Entscheidungen zu treffen.

Wie dies bei kurzfristigen Noteinsätzen oder danach möglich ist, ohne dass solche Konditionen für die Weitergabe der Hilfsgelder erst Recht auch als kolonialistische Einmischung wahrgenommen wird, weiß ich nicht. Hier gibt es vielleicht Best Practise Beispiel, die es bekannter zu machen gilt.

mit freundlichem Gruß

Angelika Birk

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