Oxfam Deutschland veröffentlicht anlässlich der Hauptversammlung der Allianz in München den Bericht „Hungerroulette“. In der Kurzstudie hat Oxfam berechnet, dass deutsche Finanzinstitute allein durch die Verwaltung von Nahrungsmittel-Spekulationsfonds 2012 mindestens 116 Millionen Euro eingenommen haben. Spitzenreiter ist die Allianz mit mehr als 62 Millionen. Insgesamt legten Kunden deutscher Geldhäuser über 11,6 Milliarden in riskanten Wetten auf die Preise von Agrarrohstoffen wie Mais und Weizen an. Oxfam protestiert auf der Allianz-Hauptversammlung gegen diese Anlagen, weil sie das weltweite Hungerrisiko verstärken. Gemeinsam mit den Kritischen Aktionären hat die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation einen Antrag auf Nicht-Entlastung des Allianz-Vorstands eingereicht.

Zehn Oxfam-Aktivist/innen haben vor der Olympiahalle ein großes Roulette (drei x zwei Meter) aufgebaut. Über dem Roulette prangt der Schriftzug „Casino Allianz“. Ein Allianz-Büroturm, enttarnt als „Spekullianz“, hält das Mais- und Weizen-Roulette am Laufen. Er wettet immer wieder auf die Preise und treibt so die Spekulation mit Nahrungsmitteln an.