Britischer Finanzierungsvorschlag für Bewältigung des Klimawandels in Entwicklungsländern könnte gordischen Knoten lösen

Oxfam begrüßt den heute vorgelegten Vorschlag des britischen Premierministers Gordon Brown, bis 2020 den Entwicklungsländern mindestens 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimaschutz und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels bereitzustellen - weitgehend zusätzlich zur Entwicklungshilfe.

Jan Kowalzig, Klima-Experte bei Oxfam Deutschland:

„Angela Merkel muss den Vorstoß ihres britischen Amtskollegen dringend unterstützen. Seit anderthalb Jahren weigern sich die Industriestaaten, eine an sich bereits zugesagte Unterstützung für die Bewältigung des Klimawandels in den Entwicklungsländern konkret zu beziffern. Vor allem deshalb kommen die Verhandlungen zu einem globalen Klimaschutzabkommen nicht voran. Jetzt hat Gordon Brown nicht nur eine Summe genannt, sondern schlägt auch vor, diese Gelder weitgehend zusätzlich zur öffentlichen Entwicklungshilfe bereitzustellen.

Die Bundesregierung möchte bisher die künftigen Finanzhilfen gegen den Klimawandel in den armen Ländern auf die Entwicklungshilfe anrechnen. Das hieße, dass eigentlich für Armutsbekämpfung (etwa in den Bereichen Bildung und Gesundheit) in Aussicht gestellte Gelder stattdessen in die Bewältigung der Folgen des Klimawandels fließen. - Das ist unredlich, denn der Klimawandel wurde in der Hauptsache von den reichen Ländern verursacht. Die Bewältigung der Folgen wie Ernteausfälle oder Überschwemmungen, aber auch Gegenmaßnahmen wie trockenresistente Getreidesorten oder Hochwasserschutz sind zusätzliche Belastungen für die in Armut lebenden Menschen. Dafür müssen die reichen Länder als Verursacher der Krise zusätzliche Gelder aufbringen. Nach Oxfams Berechnungen wären hierfür 150 Milliarden US-Dollar notwendig - Gordon Browns Vorschlag geht also in die richtige Richtung, ist aber noch nicht ausreichend."

Gordon Browns Rede finden Sie hier.