Oxfam: Die Verlängerung der Sudan-Missionen der Bundeswehr ist wichtig - mehr internationales Engagement für den Friedensprozess erforderlich

Der Bundestag entscheidet heute über die Verlängerung des Einsatzes deutscher Soldaten bei den Sudan-Missionen UNAMID und UNMIS. 'Neben der humanitären Versorgung müssen die Menschen in der Krisenregion Darfur vor allem vor der anhaltenden Gewalt geschützt werden', sagt Markus Nitschke, Berater Humanitäre Krisen bei Oxfam Deutschland. 'Die dort stationierte Friedensmission UNAMID hat immer noch nicht ihre versprochene Sollstärke erreicht und kann darum die Zivilbevölkerung nicht effektiv schützen.'

Nach Angaben der Vereinten Nationen leben in Darfur 2,8 Millionen Menschen in Flüchtlingslagern und 4,7 Millionen sind auf Nothilfe angewiesen. Im Frühjahr 2009 sind mehrere Hilfsorganisationen aus Darfur ausgewiesen worden. Gemeinsam waren sie für etwa 40 Prozent der internationalen Hilfe verantwortlich. 'Dadurch sind Versorgungslücken entstanden, die immer noch nicht geschlossen sind', erklärt Nitschke.

Für den Süd-Sudan war 2009 eines der schwierigsten Jahre seit Unterzeichnung des Friedensabkommens 2005. Etwa 200.000 Menschen sind auf der Flucht vor bewaffneten Auseinandersetzungen. 'Um den Friedensprozess voranzubringen, sind gerade jetzt internationales Engagement und diplomatische Unterstützung gefragt - man darf nicht zulassen, dass der Süd-Sudan erneut in einen Bürgerkrieg abgleitet.'