Die Toten Hosen und „W8-Frauen" aus Entwicklungsländern übergeben 50.000 Unterschriften an Heidemarie Wieczorek-Zeul

Campino, Andi und Breiti von den Toten Hosen haben über 50.000 Unterschriften im Gepäck. Diese wurden auf der aktuellen Konzerttournee der Band durch die Entwicklungsorganisation Oxfam gesammelt. Die damit verbundene Forderung im Vorfeld des diesjährigen G8-Gipfels: Deutschland und die andern G8-Staaten müssen ihre Versprechen zur Steigerung der Entwicklungshilfe halten.
„Die Not armer Länder schreit zum Himmel", so Campino von den Toten Hosen. „Durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ist es für arme Länder noch viel schwerer geworden, sich selbst zu helfen. Wir haben eine moralische Verpflichtung, uns da einzumischen."

Die gesammelten Unterschriften werden heute an Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul übergeben. „Wir wollen zeigen, dass die Mehrheit der Menschen hier die Probleme im eigenen Land sieht, aber die Not der anderen deshalb nicht vergisst", erklärt die Band.

Wie diese Nöte aussehen, berichten die „W8-Frauen" aus eigener Erfahrung. Die acht Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa begleiten die Toten Hosen zum Treffen mit Wieczorek-Zeul, um ihr zu schildern, wie die globale Finanz- und Wirtschaftskrise die Probleme der Menschen in ihren Heimatländern verschärft. „Die Auswirkungen sind gewaltig: Schon vor der Krise waren 10 Prozent der Filipinos arbeitslos. Diese Zahlen werden jetzt noch drastisch steigen. 900.000 Studenten schließen in diesem Jahr die Uni ab, ohne eine Perspektive auf einen Arbeitsplatz zu haben", so Prof. Leonor Magtolis Briones von den Philippinen. Besonders gefährdet durch Budgetkürzungen seien die Bereiche Gesundheitsfürsorge und Bildung. Auch würden viele Eltern ihre Kinder nicht mehr zu Schule schicken, weil sie stattdessen mit zum Einkommen der Familie beitragen müssten.

„Es ist für die G8 dringend an der Zeit, in Menschen und nicht in Banken zu investieren", fügt Elba Rivera Urbina aus Nicaragua hinzu. Gemeinsam mit den W8 (Women 8) stellen Die Toten Hosen ihre entwicklungspolitischen Forderungen an die G8-Staaten heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vor: „Wir dürfen die zugesagten Hilfen nicht auf die lange Bank schieben, nur weil wir meinen, erstmal das westliche Finanzsystem in Ordnung bringen zu müssen", fordert die Band. So müsse Deutschland seine jährliche Entwicklungshilfe um 2,7 Milliarden Euro erhöhen, um bis 2010 die zugesagten 0,51 Prozent des BNE für Entwicklungshilfe bereitzustellen.

Insgesamt haben seit November 2008 mehr als 54.000 Menschen auf den Konzerten der Toten Hosen oder online ihre Stimme abgegeben und damit zu Oxfam Deutschlands bisher erfolgreichster Unterschriftensammlung beigetragen. Mehr Infos zu der Aktion finden Sie hier.