Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen forderte die Hilfsorganisation Oxfam heute Merkel und Westerwelle auf, Klimaschutz ernst zu nehmen und verbindliche Emissionsreduktionsziele in den Koalitionsvertrag aufzunehmen.

Vor der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen steht ein stark rauchender Schornstein aus Pappmaché. Darauf prangt die Verpflichtung: '40 Prozent weniger CO2'. Die schwarz gewandete Kanzlerin Merkel und der gelb gekleidete FDP-Vorsitzende Westerwelle ziehen, als Muskelprotze kostümiert, mit aller Kraft an den Enden eines um den Schornstein gewickelten Seils. So reduzieren sie die Treibhausgasemissionen Deutschlands um 40 Prozent.

Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen forderte die Hilfsorganisation Oxfam heute mit dieser Inszenierung Merkel und Westerwelle auf, Klimaschutz ernst zu nehmen und verbindliche Emissionsreduktionsziele in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. 'Deutschland muss den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent - gemessen am Niveau von 1990 - reduzieren', sagt Oxfams Klimaexpertin Ann-Kathrin Schneider. 'Gegenüber den armen Ländern, in denen der Klimawandel heute schon Ernteausfälle, Dürren und Überschwemmungen verursacht, steht Deutschland in der Verantwortung, die Emissionen drastisch zu reduzieren', betont Schneider.

'Treibhausgasemissionen sind die Hauptursache für den Klimawandel, der die Armut in den Entwicklungsländern verschärft. Die neue deutsche Regierung kann mit ihrem Koalitionsvertrag der internationalen Staatengemeinschaft mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass sie sich ernsthaft für die Begrenzung der Erderwärmung und des Klimawandels einsetzt. 40 Prozent weniger Treibhausgasemissionen sind ein zentraler Beitrag Deutschlands zur Abwendung einer Klimakatastrophe', so Schneider.