Supermarkt-Initiative fordert Einhaltung von Arbeitsrechten

Die Supermarkt-Initiative fordert dazu auf, menschenwürdige Arbeitsbedingungen hierzulande und in armen Ländern zu schaffen. 'Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit und eine angemessene Entlohnung', sagt Oxfams Handelsexpertin Marita Wiggerthale. Bei den laufenden Koalitionsverhandlungen dürfe das Thema soziale Gerechtigkeit bezüglich der Arbeit nicht unter den Tisch fallen.

Wiggerthale: 'Für den Einzelhandel müssen klare Kriterien entwickelt werden, damit menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Unternehmen und in der gesamten Lieferkette sichergestellt werden. Wenn Kanzlerin Merkel sich für eine soziale Balance in der Wirtschaftspolitik ausspricht, muss sie Unternehmen in die Pflicht nehmen und soziale Mindeststandards in der Lieferkette verankern.'

Im Zuge der Globalisierung sind die Löhne und Arbeitsbedingungen zunehmend unter Druck geraten. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation müssen 535 Millionen Frauen und Männer ihren Lebensunterhalt sogar mit nur einem US-Dollar oder weniger pro Tag bestreiten - trotz Erwerbstätigkeit. Auch in Deutschland haben viele Arbeitnehmer/innen aufgrund von befristeten Verträgen, Leiharbeit und der massiven Zunahme niedrig entlohnter Beschäftigung keine sichere Erwerbsgrundlage mehr. Der Supermarkt-Initiative sind Fälle von Arbeitsrechte-Verletzungen in deutschen Supermarktketten bekannt. Diese betreffen zum Beispiel die Produzenten von Lebensmitteln, Textilien, Blumen, Spielzeug und Computer.

Aktuell wirbt die Supermarkt-Initiative um die Unterstützung der Online-Aktion www.unfairen-einkauf-stoppen.de, mit der die fünf größten Supermarktketten - Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Metro - zu nachhaltigem Einkauf und fairen Löhnen aufgefordert werden. Die Supermarkt-Initiative ist ein Bündnis von 23 Organisationen aus den Bereichen Entwicklung, Umwelt und bäuerliche Landwirtschaft sowie Gewerkschaften.

Weitere Infos unter: www.supermarktmacht.de.