Oxfam: Finanztransaktionssteuer muss auf der G20-Agenda bleiben

Die Entwicklungsorganisation Oxfam fordert die Finanzminister der G-20 auf, arme Länder stärker bei der Bewältigung der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu unterstützen. Ein geeignetes Mittel sei die Einführung einer internationalen Finanztransaktionssteuer, deren Erlöse armen Ländern zugute kommen.

Allein durch eine internationale Abgabe auf Devisentransaktionen könnten nach Oxfams Berechnungen jährlich 30-60 Milliarden US-Dollar für die Armutsbekämpfung generiert werden. 'So würden diejenigen zur Abfederung der Rezession beitragen, die für die Krise verantwortlich sind', erklärt Tobias Hauschild, Oxfams Experte für Entwicklungsfinanzierung. 'Die Bundesregierung sollte ihren Kurs beibehalten und sich im Kreis der G-20 weiterhin entschieden für die Steuer einsetzen. Wir hoffen, dass der Regierungswechsel in dieser Frage keine Richtungsänderung bedeutet', so Hauschild.

Die Gelegenheit zur Umsetzung einer internationalen Finanztransaktionssteuer sei günstig. 'Der Vorschlag zur weltweiten Besteuerung von Finanztransaktionen erhält mehr Rückenwind als je zuvor', betont Hauschild. Notfalls müssten die EU-Staaten mit gutem Beispiel vorangehen und Möglichkeiten für ein gemeinsames Vorgehen nur der europäischen Länder prüfen.

Die schlimmsten Folgen der Krise stehen den armen Ländern noch bevor: Die Weltbank schätzt, dass bis Ende 2010 infolge der Krise 90 Millionen Menschen zusätzlich von extremer Armut betroffen sein werden.