Bis auf Gründung des UN-Welternährungsausschusses sind die Ergebnisse mangelhaft

Oxfam zieht eine kritische Bilanz des Welternährungsgipfels: 'Angesichts der Rekordzahl von einer Milliarde Hungernden und der Dringlichkeit des Problems sind die Ergebnisse dürftig', sagt Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. 'Für den Gipfel gibt es leider nur die Gesamtnote mangelhaft.'

Das größte Manko ist laut Oxfam die fehlende Unterstützung für nachhaltige Anbaumethoden. Dies schlägt umso mehr zu Buche, als die Menschen in Entwicklungsländern von einer solchen Förderung gleich mehrfach profitieren würden. 'Ein nachhaltiger Anbau, der die Bodenfruchtbarkeit verbessert, auf traditionelles Saatgut setzt und auf Pestizide verzichtet, reduziert den Hunger langfristig. Er schafft zudem Arbeitsplätze und mindert die Folgen des Klimawandels', erklärt Wiggerthale. 'Wir brauchen keine Gentechnik, um den Hunger zu bekämpfen.'

Zwar erneuerten die Regierungen in Rom ihre Zusage, bis 2015 die Zahl der weltweit Hungernden zu halbieren, und sie unterstrichen das Ziel, das Recht auf Nahrung umzusetzen, aber auf konkrete Finanzzusagen oder Aktionspläne legten sich die Länder nicht fest. 'Die Erfahrung zeigt, dass solche vagen Erklärungen meistens wenig bringen', so Wiggerthale.

Einziger Lichtblick: Der neu gegründete UN-Welternährungsausschuss, der nun die verschiedenen Anstrengungen zur Hungerbekämpfung unter einem Dach vereint. 'In dem Ausschuss sind Regierungen, zivilgesellschaftliche Organisationen und UN-Institutionen sowie Weltbank, WTO und IWF vertreten', lobt Wiggerthale. 'Das Gremium muss nun schnell seine Arbeit aufnehmen, sie transparent gestalten und die Einhaltung von Finanzzusagen und die Effektivität von Förderprogrammen überprüfen.'