E.ON muss Energiewende einläuten / Kein Neubau von Kohlekraftwerken

Oxfam und die Bürgerinitiativen "Stopp Staudinger" und "Stade - Altes Land" fordern E.ON anlässlich seiner heute stattfindenden Hauptversammlung auf, verstärkt auf die erneuerbaren Energien zu setzen. Der Stromgigant müsse die energiepolitische Wendestimmung in Deutschland nutzen, um aus der Kohleverstromung auszusteigen.

"Das Unternehmen mit den höchsten CO2-Emissionen Europas muss den Umbau jetzt einleiten und sich vom Klimakiller Kohle verabschieden. Schon heute bedrohen und zerstören die Folgen des Klimawandels die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen in armen Ländern", sagt Jan Urhahn, Klima-Campaigner bei Oxfam Deutschland. "Die erneuerbaren Energien stehen bereit - nun muss E.ON die Zeichen der Zeit erkennen und handeln!"

E.ON setzt weiter auf neue Kohlekraftwerke

Der E.ON-Konzern bläst pro Jahr weltweit 164,8 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre. "Obwohl Vorstandschef Johannes Teyssen im November 2010 das Ziel einer weltweit CO2-neutralen und nachhaltigen Energieversorgung verkündete, setzt E.ON weiter auf den Klimakiller Kohle", sagt Winfried Schwab-Posselt, Sprecher der Bürgerinitiative "Stopp Staudinger". Die geplanten neuen Kohlekraftwerke in Datteln und Stade und der Ausbau des Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg würden nach Inbetriebnahme jährlich 18,6 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 verursachen, erklärt Schwab-Posselt.

Ingrid Meyer-Schmeling von der Bürgerinitiative "Stade - Altes Land" ergänzt: "E.ONs Gerede von nachhaltiger Energieversorgung ist nichts als heiße Luft. 2011 investiert der Konzern mit 2,3 Milliarden Euro mehr als doppelt so viel Geld in konventionelle Energieträger wie in den Ausbau erneuerbarer Energien. Dort sind es nur 1,1 Milliarden Euro." Die Zukunft der Energieversorgung sei dezentral und erneuerbar, so Meyer-Schmeling. Davon profitiere nicht nur das Klima, sondern auch die lokale Wirtschaft.

Atomrisiko nicht durch Klimarisiko ersetzen

"Die gegenwärtige Debatte um die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland darf nicht dazu führen, dass das Atomrisiko durch ein Klimarisiko ersetzt wird", meint Urhahn. Die Energiepolitik müsse an zwei Leitplanken ausgerichtet werden: dem Ausstieg aus der Atomkraft, und den Erfordernissen des Klimaschutzes. Mit der Planung und dem Bau von neuen Kohlekraftwerken würde E.ON die notwendige Energiewende verzögern und den Klimawandel weiter verschärfen.

"Dessen schlimmste Auswirkungen treffen vor allem in Armut lebende Menschen in Entwicklungsländern, obwohl sie selbst kaum zum Klimawandel beitragen. Überschwemmungen oder Stürme zerstören ihr Hab und Gut, steigende Temperaturen begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria, und lang anhaltende Dürren oder sintflutartige Regenfälle verringern oder vernichten ihre Ernten", so Urhahn.

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Oxfam Deutschlands Klima-Arbeit wird von der Europäischen Union finanziell unterstützt. Für den Inhalt dieser Pressemitteilung ist allein Oxfam Deutschland e.V. verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.