Gemeinsam zu essen, ist eines der schönsten Dinge des Lebens. Global gesehen, geht es dabei nicht fair zu. Etwa eine Milliarde Menschen gehen Nacht für Nacht hungrig schlafen. Fakt ist: Im globalen Ernährungssystem liegt vieles im Argen. Wir alle, ob in Kentucky oder in Kenia, haben ein Recht darauf, genug zu essen zu haben. Darum unterstütze ich Oxfams Kampagne "Mahlzeit!"Scarlett Johansson
Oxfams internationale Botschafterin

Weltmarktpreise für Nahrungsmittel steigen bis 2030 um bis zu 180 Prozent

Oxfam veröffentlicht morgen zum Start der weltweiten Kampagne "Mahlzeit!" den Bericht "Aufbruch in ein neues Zeitalter". Berechnungen zufolge, die Oxfam in Auftrag gegeben hat, werden die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel bis 2030 im Vergleich zu 2010 um 120 bis 180 Prozent steigen, wenn die Folgen des Klimawandels berücksichtigt werden. "Wir befinden uns auf Kollisionskurs mit dem ökologischen System. Unsere Art und Weise, zu produzieren und zu konsumieren, sprengt die ökologischen Grenzen unseres Planeten und treibt immer mehr Menschen in den Hunger", erklärt Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. Oxfam fordert einen grundlegenden Wandel - hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, einem neuen ökologischen Zeitalter und mehr Verteilungsgerechtigkeit bei Nahrungsmitteln.

Aufbruch in ein neues Ernährungszeitalter

"Es ist genug für alle da, aber trotzdem hungert bereits heute jeder Siebte auf der Welt", so Wiggerthale. Die Situation werde immer angespannter, da extreme Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels zunähmen und fruchtbares Land und Wasser immer knapper würden. "Wenn jetzt nicht umgehend und entschlossen das Ernährungssystem von Grund auf geändert wird, steigt die Zahl der hungernden Männer, Frauen und Kinder in den nächsten Jahrzehnten um hunderte Millionen", warnt Wiggerthale. "Die Regierungen haben viel zu lange die Interessen von Konzernen und mächtigen Eliten über die Bedürfnisse von uns sieben Milliarden Menschen gestellt, die die Nahrungsmittel produzieren und konsumieren. Oxfam fordert die G20-Staats- und Regierungschefs auf, den dringend notwendigen Startschuss für den Aufbruch in ein neues Ernährungszeitalter zu geben.

Desmond Tutu und Scarlett Johansson unterstützen Oxfams neue Kampagne

"Viele Regierungen und Unternehmen werden sich gegen den Wandel stemmen, aus Gewohnheit, aus ideologischen oder Profitgründen. Es ist an uns - an dir und mir - sie zu überzeugen, indem wir Nahrungsmittel kaufen, die fair und ökologisch produziert werden, indem wir unseren Carbon Footprint reduzieren und indem wir Oxfam und andere unterstützen, den Wandel einzufordern", erklärt Alt-Erzbischof Desmond Tutu.

Oxfams internationale Botschafterin Scarlett Johansson sagt: "Gemeinsam zu essen, ist eines der schönsten Dinge des Lebens. Global gesehen, geht es dabei nicht fair zu. Etwa eine Milliarde Menschen gehen Nacht für Nacht hungrig schlafen. Fakt ist: Im globalen Ernährungssystem liegt vieles im Argen. Wir alle, ob in Kentucky oder in Kenia, haben ein Recht darauf, genug zu essen zu haben. Darum unterstütze ich Oxfams Kampagne "Mahlzeit!".

Oxfams Forderungen:

  • G-20: Die Staats- und Regierungschefs müssen die extremen Preissprünge reduzieren, indem sie die Transparenz auf den Agrar- und Warenterminmärkten verbessern, Nahrungsmittelreserven bilden, Finanzspekulation regulieren, die Förderung des Biosprits beenden und innovative Mechanismen zur Klimafinanzierung einführen.
  • Klimakonferenz in Durban: Der neue Globale Klimafonds muss funktionsfähig gestaltet und finanziell gut ausgestattet werden.
  • UN-Welternährungsausschuss: Die Mitglieder müssen erstens robuste freiwillige Leitlinien für den verantwortlichen Zugang zu Land und anderen natürlichen Ressourcen verabschieden und Landgrabbing verhindern helfen. Und zweitens einen Aktionsplan vereinbaren, um die Preisschwankungen anzugehen und Nahrungsmittelkrisen zu verhindern.
  • Nahrungsmittelkonvention: Die Geberländer sollten in Zukunft im Fall von Nahrungsmittelkrisen eine zuverlässige, schnelle und angemessene Hilfe gewährleisten und diese dem Zugriff mächtiger Interessengruppen entziehen.
  • Zukunftsfähige Landwirtschaft: Jede Regierung muss Maßnahmen im eigenen Land ergreifen, um den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft möglich zu machen: Hunger reduzieren, indem Frauen gleichberechtigt Zugang zu Land und anderen Ressourcen erhalten, eine ökologische landwirtschaftliche Entwicklung fördern, Beschäftigung für arme Menschen schaffen, Krisen bewältigen durch Klimaanpassung, soziale Sicherungssysteme und Katastrophenschutz.

Foto-Stunt vorm Brandenburger Tor

Zum Start der Kampagne hat Oxfam heute vor dem Brandenburger Tor mit einem Foto-Stunt auf das marode, weltweite Ernährungssystem aufmerksam gemacht:

Eine lange Tafel - an einem Ende biegt sich die Tischplatte unter Bergen von überdimensionalen Würsten, Käselaiben und anderen Köstlichkeiten. Ein Paar schlemmt fürstlich und lässt es sich gut gehen. Am anderen Ende scharen sich viele Hungrige um eine einzige Schale Reis. Sie starren durch einen quer über die ungleiche Tafel gespannten Stacheldraht, der verhindert, dass die Armen auf die reichlich gedeckte Seite des Tisches gelangen.

© DIE.PROJEKTOREN / Jörg Farys

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Weitere Bilder des Stunts gibt es hier zum Download: www.oxfam.de/mahlzeit/foto-stunt-2011-mai

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