Das Stadtwerke-Konsortium verzichtet auf das Kohlekraftwerk in Krefeld. Stattdessen soll nun in ein modernes und mit den Erneuerbaren kompatibles Gaskraftwerk investiert werden. Damit werden die Stadtwerke zu Trägern der Energiewende in Deutschland.

Klimaschützer begrüßen die Entscheidung des Stadtwerke-Konsortiums Trianel, auf den Bau eines Kohlekraftwerks in Krefeld zu verzichten und stattdessen ein hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD-Kraftwerk) zu errichten. Nach einer Gesellschafterversammlung hatten Trianel-Vertreter gestern erklärt, im Chemiepark Krefeld-Uerdingen auf Gas als Energieträger zu setzen. In zahlreichen Städten hatte es in den letzten Monaten Protest gegen die Beteiligung der kommunalen Unternehmen an dem geplanten Kohlekraftwerk gegeben.

"Diese Entscheidung der Stadtwerke weist in die richtige Richtung", so Mona Bricke, Energieexpertin der Klima-Allianz. "Während die Energiekonzerne in den letzten Wochen immer wieder behaupteten, der Neubau von Gaskraftwerken sei nicht wirtschaftlich, belehren die Stadtwerke sie jetzt eines besseren. Dabei sind moderne Gaskraftwerke nicht nur deutlich klimafreundlicher als Kohlekraftwerke. Durch ihre hohe Flexibilität ergänzen sie ideal den Ausbau der erneuerbaren Energien."

Damit sich die Stadtwerke für die Gas-Option entscheiden, hatte das Kampagnennetzwerk Campact den Online-Appell "Keine Kohle für Kohle" initiiert (siehe www.keine-kohle-fuer-kohle.de). Auf diesem Weg hatten mehr als 11.000 Menschen an ihre beteiligten Stadtwerke appelliert, dem Kohlekraftwerk eine Absage zu erteilen. Mit Erfolg: Nur wenige Tage vor der entscheidenden Gesellschafterversammlung erklärten bereits die Stadtwerke Flensburg, Osnabrück und Soest ihren Verzicht auf eine Kohle-Beteiligung.

Dazu Ferdinand Dürr, Klima-Experte des Kampagnennetzwerks Campact: "Der Beschluss der Stadtwerke-Vertreter beweist einmal mehr, dass sich Protest lohnt! In zahlreichen Städten sind Bürgerinnen und Bürger aktiv geworden, um sicherzustellen, dass ihre Stadtwerke bei Investitionen Klimaschutz-Aspekte berücksichtigen. Die Energiewende wird damit auch von den Menschen in den Städten getragen."

Jan Urhahn von Oxfam Deutschland begrüßt den Kohleausstieg und betont, dass der Neubau von Kohlekraftwerken den Klimawandel weiter anheizen und damit die Lebenssituation der Menschen in armen Ländern, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden, dramatisch verschlechtern würde. "Wenn wir Klimagerechtigkeit und Klimaschutz endlich ernst nehmen wollen, darf weder in Krefeld, noch in ganz Deutschland ein weiteres Kohlekraftwerk gebaut werden."

Pressekontakte:

Jan Urhahn, Oxfam Deutschland, T. 0163-6921442, E-Mail: jurhahn@oxfam.de
Ferdinand Dürr, Campact, T.: 0176-21719335, E-Mail: duerr@campact.de, www.keine-kohle-fuer-kohle.de
Mona Bricke, Anti-Kohlekampagne der Klima-Allianz, T. 0176-21668247, E-Mail: bricke@klima-allianz.de, www.stadtwerke-kohlefrei.de