Es fehlen 800 Millionen US-Dollar für Nothilfe

Die Lage in Ostafrika ist dramatisch. Um die drohende Hungerkatastrophe abzuwenden, muss die Nothilfe dringend ausgeweitet werden, fordert Oxfam. Benötigt wird schätzungsweise eine Milliarde US-Dollar, bereitgestellt wurden bislang aber nur rund 200 Millionen. Viele Geberländer halten sich bisher mit Hilfszusagen extrem zurück.

"Die Geberländer haben viel zu lange gezögert, bevor sie überhaupt auf die Krise reagiert haben. Es ist unverantwortlich, dass sie jetzt immer noch so zurückhaltend sind, wo das wahre Ausmaß der Krise von Tag zu Tag deutlicher wird. Es geht hier um Millionen von Menschenleben", sagt Oxfam-Geschäftsführer Paul Bendix.

Die zugesagte Nothilfe vieler europäischer Geber ist bislang überraschend gering, von Großbritannien abgesehen. Italien und Dänemark haben überhaupt noch keine Gelder für Ostafrika in Aussicht gestellt. Frankreich hat zwar politische Initiativen vorgeschlagen, etwa die Einberufung eines außerordentlichen Treffens der G20-Staaten, aber bisher keinen Euro für die Nothilfe in Ostafrika bereitgestellt. Deutschland und Spanien haben ihre humanitäre Hilfe für die Krisenregion zwar leicht erhöht, aber nicht in angemessenem Umfang. "Die Beiträge aus Europa müssen deutlich aufgestockt werden. Angesichts des Ausmaßes der Krise werden aber auch Länder in Afrika und im arabischen Raum ihren Beitrag leisten müssen", so Bendix.

Die Nahrungsmittelkrise ist auch auf verfehlte Politiken zurückzuführen, sowie im Falle von Somalia auf jahrzehntelange bewaffnete Auseinandersetzungen. "Es ist kein Zufall, dass diejenigen Gebiete, die es jetzt besonders hart trifft, auch zu den ärmsten und wirtschaftlich am stärksten vernachlässigten Regionen in Ostafrika zählen", sagt Bendix. Oxfam fordert angesichts der Krise oberste Priorität für unmittelbare Nothilfe zugunsten der betroffenen Bevölkerung. Langfristig müssten sich die Regierungen der Geberländer und der betroffenen Länder jedoch auch mit den Ursachen der Krise befassen und mit der Frage, wie man künftig derartige Hungersnöte in der Region verhindern kann. Dafür werden langfristige Investitionen insbesondere in die kleinbäuerliche Nahrungsmittelproduktion, in Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und in den Katastrophenschutz notwendig sein.

Ein aktuelles Oxfam Media-Briefing zur Nahrungsmittelkrise in Ostafrika (Englisch) finden Sie hier: http://www.oxfam.de/Briefing_East_Africa_Food_Crisis

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Stichwort: Nahrungsmittelkrise Ostafrika

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