Oxfam Deutschland fördert die bundesweite Kino-Tournee des preisgekrönten Dokumentarfilms „Generation Kunduz“. Er zeigt eindrucksvoll den Alltag und die Hoffnungen fünf junger Menschen in Afghanistan. Sie finden sich nicht ab mit Krieg und Elend, sondern träumen von Frieden und gesellschaftlichem Aufbruch oder einfach auch von beruflicher Erfüllung.

Obwohl noch nicht oder gerade erst volljährig – es sind beeindruckende Persönlichkeiten, die der Filmemacher und freie Afghanistan-Korrespondent Martin Gerner mit der Kamera in ihrem oft harten Alltag begleitet. Der zehnjährige Mirwais arbeitet als Schuhputzer. Für Schule bleibt da kaum Zeit, er muss seine Familie unterstützen. Über den Krieg spricht er fast wie ein Erwachsener. Nazanin, eine Lokalreporterin, kämpft für Gleichberechtigung, obwohl sie die Burka tragen muss. Student Hasib hofft auf mehr Demokratie und engagiert sich als Wahlbeobachter. Ghulam und Khatera sind Schüler und drehen mitten in den Straßen von Kunduz selbst ein Liebesdrama.

Lebensentwürfe trotz Krieg und Gewalt

Die Stadt Kunduz im Norden Afghanistans war im September 2009 Schauplatz eines verheerenden NATO-Luftangriffs auf zwei von Taliban entführte Tanklastzüge, der von einem deutschen Offizier angeordnet wurde. Dabei kamen zahlreiche Zivilisten ums Leben oder wurden verletzt. Dem Autor lag daran, die Seelenlage der jungen Generation zu zeigen, die zwischen Taliban und ausländischem Militär aufwächst.

„‚Generation Kunduz‘ zeigt, es gibt ein anderes Afghanistan, jenseits der allzu oft auf Krieg und Gewalt fixierten Berichterstattung vieler Medien“, sagt Robert Lindner von Oxfam Deutschland. „Der Film versetzt die Zuschauer auf packende Weise mitten in die heutige Lebenswelt junger Afghaninnen und Afghanen.“

Kinotournee und Diskussionsveranstaltung

Oxfam Deutschland ist Medienpartner der bundesweiten Kino-Tournee 2012 von „Generation Kunduz“, die heute in Saarbrücken startet (20:30 Uhr im Filmhaus Saarbrücken). Am 22. März wird der Film im Berliner Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz gezeigt (20:15 Uhr). Im Anschluss an die Vorführung findet ein Podiumsgespräch mit Regisseur Martin Gerner, Oxfams Afghanistan-Referent Robert Lindner und Afghanistan-Kenner Belal El-Mogaddedi zum Film und zu aktuellen Problemen Afghanistans statt.

Mehr Informationen zum Film und zu den Tourneedaten unter
http://www.generation-kunduz.de

Oxfam unterstützt seit 1964 Projekte in Afghanistan, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, ländliche Entwicklung, Nothilfe, Friedensförderung und Menschenrechtsarbeit.

Pressestimmen zum Film

Eine dichte Folge fast intimer Alltagsbeobachtungen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Großartig und natürlich ganz anders, als das, was man sonst an Reportagen sieht. Ein fast schon ein kontemplativer Film.
Art & Thought / Kulturzeitschrift des Goethe Instituts

Der Film zählt zum Besten, was in den letzten Jahren über diese Krisenregion zu sehen war. Das sollte jeder sehen, der sich ein Bild von Afghanistan machen will.
Programmkino.de