Am 3. Dezember haben die Energieminister der EU ihre Schlussfolgerungen für die Erneuerbaren-Energien-Strategie für die Zeit nach 2020 verabschiedet. Marita Wiggerthale, Agrarexpertin bei Oxfam Deutschland, kommentiert den Beschluss:

„Die Energieminister haben heute eine Chance vertan, den verschwenderischen Einsatz von Nahrungsmitteln für Biosprit zu beenden. Die EU-Kommission hatte am 17. Oktober in Brüssel Gesetzesinitiativen vorgeschlagen, nach denen die Förderung des Biosprits ab 2020 eingestellt wird. Die Energieminister haben diesen Vorschlag bedauerlicherweise nicht aufgegriffen. Der Vorschlag der Kommission, nur die Hälfte des Zehn-Prozent-Ziels für erneuerbare Energien im Verkehrssektor über konventionelle Biokraftstoffe zu erfüllen, wird gar nicht behandelt.
Die jetzt vorgeschlagene fünfprozentige Deckelung bei der Erneuerbare-Energien-Quote wird den Ausbau der Biospritproduktion nicht stoppen. Die Biosprit-Ziele der EU müssten komplett kassiert werden. Die Biospritpolitik macht leere Teller. Es ist fahrlässig, die jetzige Politik beizubehalten, obwohl sie den Hunger verschärft, Landkonflikte schürt und die Nahrungsmittelpreise hochtreibt."

Kontakt: Marita Wiggerthale, Oxfam Deutschland, +49-30-453069-31 oder +49-162-138 6321, mwiggerthale@oxfam.de