Das heutige Treffen der Umweltminister in Brüssel zur EU-Biokraftstoffpolitik kommentiert Marita Wiggerthale, Ernährungsexpertin bei Oxfam Deutschland:

„Die europäischen Ausbauziele für Biosprit verschärfen den weltweiten Hunger. Das ist verantwortungslose Politik. Altmaier und seine Kollegen müssen die Förderung von Biosprit schnellstmöglich beenden und eine moderne, klimaschonende Verkehrspolitik auf den Weg bringen.“

Der in Brüssel zur Diskussion stehende Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, das europäische Ziel für erneuerbare Energien im Verkehrssektor nicht mehr vollständig, sondern nur noch maximal zur Hälfte durch konventionellen Biosprit zu erreichen.

„Eine geringere Quote für konventionellen Biosprit ist ein fauler Kompromiss, der weder den Hungernden noch dem Klima nützt. Umweltminister Altmaier und seine europäischen Kollegen müssen ihre hungertreibende Politik beenden und konventionellem Biosprit eine klare Absage erteilen. Es ist unhaltbar, dass angesichts von fast 900 Millionen hungernden Menschen Lebensmittel auf unseren Autobahnen verbrannt werden. Diesen Unfug mit Klimaschutz zu begründen, ist eine üble Täuschung. Die tatsächliche Klimabilanz von Biosprit fällt oft noch schlechter aus als die fossiler Energieträger, nämlich wenn für neue Ackerflächen Regenwälder abgebrannt oder Feuchtgebiete trockengelegt werden.“