Der Bedarf an Nothilfe für die Flüchtlinge des syrischen Bürgerkrieges hat sich dramatisch erhöht. Inzwischen ist ein Viertel der 22,5 Millionen Syrerinnen und Syrer auf der Flucht: vier Millionen im Land und 1,2 Millionen in den Nachbarstaaten. Ohne deutlich mehr finanzielle Hilfe kann die lebensnotwendige Versorgung der Menschen auch durch die Hilfsorganisationen nicht mehr gewährleistet werden. Jeden Tag kommen 5.000 neue Flüchtlinge in Camps oder bei Gastfamilien an.

„Wir müssen diese Flüchtlinge gezielt unterstützen, damit die gastgebenden Länder nicht unter der Last zusammenbrechen“, so Marion Lieser, Geschäftsführerin Oxfam Deutschland. „Daher bitten wir dringend um Spenden. Ich weiß, dass weltweit häufiger in der Folge von Naturkatastrophen gespendet wird, als für die Nothilfe in Kriegs- oder Konfliktsituationen. Doch wir müssen alles tun, um den Menschen zu helfen, die unverschuldet um ihre Existenz gebracht wurden.“

Verzehnfachung des Einsatzes wäre nötig

Oxfam möchte seinen Hilfseinsatz für die syrischen Flüchtlinge verzehnfachen. Der Arbeitsschwerpunkt der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation liegt darin, in den Camps für sauberes Wasser, Duschen, Toiletten und die Beseitigung des Abwassers zu sorgen sowie über Seuchengefahren aufzuklären. Durch den Wildwuchs der Camps wächst das Risiko von Seuchen durch ungeklärte Abwässer und Fäkalien. Die hohen Temperaturen im Sommer werden die Infektionsgefahr verschärfen. Außerdem stellt Oxfam Flüchtlingen in Gastfamilien Lebensmittel zur Verfügung. Doch die Gelder sind knapp.

199 Millionen Dollar fehlen allein in Jordanien

Nach Einschätzung Oxfams und anderer Hilfsorganisationen fehlen zur Versorgung der Flüchtlinge in den Camps und in den Gastfamilien zum Beispiel in Jordanien bis Juni 199 Millionen US-Dollar (152 Mio. Euro). Davon müssten u.a. für die Neuankömmlinge 183.000 neue Zelte beschafft werden. 13,7 Millionen Euro werden für die Trinkwasser- und Hygieneversorgung benötigt. Die Nahrungsmittelhilfe muss fortgesetzt werden, da die Menschen kein Geld für Lebensmittel haben und es kaum Arbeitsmöglichkeiten gibt. Dafür werden in Jordanien knapp 26 Millionen Euro benötigt. Davon könnten die ersten Essenspakete für  neu eingetroffene Flüchtlinge und Lebensmittelgutscheine für die jordanische Bevölkerung bezahlt werden. Sie sollen dazu beitragen, den Einkauf auf lokalen Märkten zu ermöglichen. Und schließlich fehlen 840.000 Euro für den Schulbetrieb. 75 Prozent der Flüchtlingskinder können bisher nicht zur Schule gehen. Im Camp Zaatari, von der Größe einer Kleinstadt, werden gerade zwei Schulen errichtet. Mit dem Geld könnten die Lehrergehälter für die nächsten Monate bezahlt werden.

Spenden für die Menschen aus Syrien:

Spendenkonto: 131313
Bankleitzahl: 370 205 00, Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Flüchtlingskrise Syrien

Oder SMS mit OXFAM an Tel.: 81190 schicken und mit 6 Euro helfen
(zzgl. Versandkosten, 5,83 Euro gehen an Oxfam)

mehr Infos unter www.oxfam.de/informieren/Syrien