Oxfams Agrar-Expertin Marita Wiggerthale wird beim UN-Welternährungsausschuss vom 7. bis 11. Oktober vor Ort für Journalistenanfragen zur Verfügung stehen. Zwei Themen werden die Sitzung beherrschen: die Debatten um die Konkurrenz zwischen Biosprit- und Nahrungsmittelproduktion sowie die beunruhigenden Entwicklungen bei der Zahl hungernder Menschen.

„Tank-Teller-Konflikt“

Es gibt laut Oxfam beweiskräftige Belege dafür, dass Biosprit die Nahrungsmittelpreise und die Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln erhöht sowie eine Hauptursache für Landgrabbing ist. „Die Biosprit-Produktion tritt in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln und gefährdet die Ernährungssicherheit“, kritisiert Wiggerthale. Weltweit würden bereits 55 Millionen Hektar für den Anbau von Biosprit-Pflanzen verwendet. Dies entspreche einem Fünftel der Fläche für die Nahrungsmittelproduktion.

Hungerbekämpfung

Den Regierungen bleiben noch 800 Tage, um bis Ende 2015 das erste Millennium-Entwicklungsziel – die Halbierung des Anteils der in extremer Armut und Hunger lebenden Menschen – zu erreichen. Dafür müsste die Zahl der Hungernden auf 810 Millionen reduziert werden. Nach FAO-Angaben haben aktuell 842 Millionen Menschen nicht genug zu essen. „Die Fortschritte bei der Hungerbekämpfung sind erschreckend gering“, kritisiert Wiggerthale. In einigen Regionen hat der Hunger in den letzten Jahren sogar zugenommen. Neueste Zahlen der FAO belegten, dass die Zahl der Hungernden in Sub-Sahara-Afrika und Westasien im Vergleich zu 2008/09 um eine Million gestiegen sei.

Marita Wiggerthale steht Ihnen in Rom von heute bis Samstag, 12. Oktober, 14 Uhr für Interviews zur Verfügung.

Tel.: +49 162 138 63 21, E-Mail: mwiggerthale@oxfam.de

Sie können die Diskussionen im UN-Welternährungsausschuss auch über Twitter #mawigger verfolgen.

Fragen und Antworten zu Biosprit sowie ein Factsheet zum politischen Prozess in der EU finden Sie hier: www.oxfam.de/informieren/biosprit-agrarkraftstoff.

Weitere Infos zum Thema Welternährung unter www.oxfam.de/mahlzeit.