Hilfsorganisation weist auf Nahrungsmittel-Knappheit, Verschuldungsprobleme und Kinderarbeit bei syrischen Flüchtlingen hin

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat Kürzungen bei der Syrien-Hilfe angekündigt. Oxfam warnt vor dramatischen Folgen für Hundertausende Flüchtlinge.

Aus Geldmangel wird das WFP im August seine Gutscheine für syrische Flüchtlinge in Jordanien, die außerhalb der offiziellen Flüchtlingscamps leben, drastisch reduzieren. Die Unterstützung für diese hilfsbedürftigsten Flüchtlinge in Jordanien wird auf 14 US-Dollar monatlich halbiert. Weitere Flüchtlinge erhalten nur noch 7 US-Dollar. Im Libanon wurden die Hilfen ebenfalls  gekürzt, von ursprünglich 27 auf zunächst 19 und nun 13,50 US-Dollar pro Monat. Nach Angaben des WFP werden pro Woche insgesamt 26 Millionen US-Dollar benötigt, um die von der Syrienkrise betroffenen Menschen mit den nötigsten Nahrungsmitteln zu versorgen.

Andy Baker, Leiter von Oxfams Syrien-Hilfsprogramm:  „Hunderttausende Menschen, die außerhalb der jordanischen Flüchtlingscamps und im Libanon leben, werden heute hungrig bleiben, weil die Unterstützung durch das Welternährungsprogramm jetzt geringer ausfällt. Die Halbierung der Nahrungsmittelgutscheine ist äußerst gefährlich. Zwei der kleinsten Länder des Mittleren Ostens beherbergen über 1,5 Millionen Menschen aus Syrien, die keine oder nur minimale Hilfe zu ihrem Lebensunterhalt erhalten. Viele Flüchtlinge dort essen bereits jetzt weniger oder sehen sich gezwungen, Schulden aufzunehmen, die sie kaum je zurückzahlen werden können. Viele lassen auch ihre Kinder arbeiten, um ihre Familien zu ernähren.

Reiche Geberstaaten müssen jetzt dringend neue Mittel bereitstellen, damit die aus Syrien geflohenen Menschen ausreichend mit Nahrung versorgt werden können. Ebenso wichtig, wie die humanitäre Hilfe zu erhöhen, wäre es, den Flüchtlingen in Jordanien und im Libanon legalen Zugang zum Arbeitsmarkt zu verschaffen. Bisher sind in beiden Ländern die rechtlichen Hürden dafür sehr hoch. Ließen es die Regierungen dort zu, dass Flüchtlinge für ihren eigenen Unterhalt sorgen können, würde dies nicht nur große Not lindern, sondern auch die Wirtschaft ankurbeln.“