Oxfam fordert wesentlich mehr Geld für Nothilfe und ein deutlicheres Engagement zur Beendigung der Waffengewalt. Der Finanzbedarf für humanitäre Hilfe im Jemen, von der UNO auf 2,1 Milliarden US-Dollar veranschlagt, ist erst zu 14 Prozent gedeckt. Dabei sind in mehreren Gebieten Jemens nach über zwei Jahren Krieg mehr als sieben Millionen Menschen akut von Hunger bedroht.

Sajjad Mohamed Sajid, Oxfam-Landesdirektor im Jemen: „Im Jemen herrscht die weltweit größte humanitäre Krise, doch viele reiche Länder schenken dem Leid der Menschen zu wenig Beachtung. Dies ist ein Armutszeugnis, denn es geht nicht nur um mehr Geld, sondern auch um mehr politischen Druck auf jene Regierungen, die verantwortlich für die herrschende Gewalt und Not sind.“

In dem Krieg sind bereits mehr als 7.800 Menschen getötet, und über drei Millionen im eigenen Land vertrieben worden. 18,8 Millionen Menschen – 70 Prozent der Bevölkerung – sind von Nothilfe abhängig. Dessen ungeachtet beliefern zahlreiche der bei dem Treffen in Genf vertretenen Länder, darunter die USA, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Kanada, Australien und Italien, Kriegsparteien im Jemen mit Waffen und anderen Rüstungsgütern.

Robert Lindner, Referent für humanitäre Krisen bei Oxfam Deutschland: „Über humanitäre Hilfe im Jemen zu verhandeln und gleichzeitig durch Waffenlieferungen den Krieg anzuheizen, ist nicht nur widersinnig, sondern auch verantwortungslos. Mit der kürzlich erteilten Genehmigung für Rüstungsexporte in die Vereinigten Arabischen Emirate untergräbt die Bundesregierung die von ihr selbst unterstützte humanitäre Hilfe. Statt zu weiterer militärischer Eskalation beizutragen, sollte Deutschland sich jetzt auf diplomatischer Ebene entschieden für eine gerechte Friedenslösung einsetzen.“

Redaktioneller Hinweis:

Unter dem Stichwort „Hungerkrise Jemen“ ruft Oxfam aktuell zu Spenden für die Region auf.

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Stichwort: Hungerkrise Jemen