Von den Auswirkungen des Zyklon sind neuen Schätzungen zufolge mindestens zwei Millionen Menschen betroffen, möglicherweise deutlich mehr. In einigen Gebieten fällt immer noch starker Regen, der die Wasserpegel weiter ansteigen lässt. Die Zerstörung von Straßen, Brücken und Kommunikationswegen haben einige Gegenden vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, was Rettungs- und Hilfseinsätze stark behindert.

Oxfams Landesdirektor*innen in Mosambik, Malawi und Zimbabwe berichten von großer Verzweiflung in den besonders betroffenen Gebieten, wo die Existenzgrundlagen vieler Menschen zerstört sind.

Rotafina Donco, Landesdirektorin in Mosambik, weist darauf hin, dass einige Menschen seit Tagen nichts gegessen haben, seit die Flut sie aus ihren Häusern gerissen hat und sie in Notunterkünften Unterschlupf fanden. „Die Lebensmittelpreise steigen in rasender Geschwindigkeit“, sagt sie. Menschen warten in Baumwipfeln und an Berghängen darauf, gerettet zu werden.

Machinda Marongwe, Landesdirektor in Zimbabwe, berichtet vom „Schmerz in den Gesichtern der Menschen, die alle Hoffnung verloren haben. Sie hoffen auf Unterstützung, darauf dass andere sie hören und ihnen helfen wollen.“ Zahlreiche Menschen sind vom Zugang zu sauberem Wasser gänzlich abgeschnitten, sagt er.

John Makina, Landesdirektor in Malawi, erklärt, dass einige Gebiete nur mit dem Helikopter oder Boot zu erreichen sind und die Sanitärversorgung vielerorts zusammengebrochen ist: „Die Fluten haben Latrinen und Abwasseranlagen weggeschwemmt und zerstört. Die Menschen müssen sich deshalb in den Büschen erleichtern, was zur Ausbreitung von Krankheiten führen wird, die über das Wasser übertragen werden.“

Sergio Zimba, Oxfams Pressereferent in Mozambik, ist gerade in der besonders stark betroffenen Hafenstadt Beira angekommen: „Wir sitzen gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen am Flughafen fest, erhalten zwar tägliche Lageberichte, doch es ist bislang nicht möglich, in die betroffenen Gebiete aufzubrechen. Wir versuchen dieses Problem zu lösen, doch die logistischen Herausforderungen sind immens. Es gibt beispielsweise keine Autos hier. Wir setzen alles daran, Leben zu retten und arbeiten rund um die Uhr, um die logistischen Probleme zu lösen.“

Auch in Zimbabwe sind die Bedingungen schwierig. Straßen sind unpassierbar und Rettungshubschrauber müssen wegen des schlechten Wetters am Boden bleiben. Fredrick Kupfambamhandu, Leiter des Bereichs Wasser- und Sanitärversorgung bei Oxfam in Zimbabwe, berichtet: „Das Ausmaß der Zerstörung einzuschätzen ist äußerst schwierig, weil die Katastrophengebiete derzeit nur aus der Luft erreichbar sind. Das Straßennetz ist stark beschädigt. Armee-Einheiten haben die betroffenen Gebiete gestern nur zu Fuß erreichen können.“

Interviewanfragen richten Sie bitte an: Steffen Küßner, Tel.: 030-45 30 69 710, E-Mail: skuessner@oxfam.de