In vielen Ländern Afrikas nehmen die Schuldendienstzahlungen mehr Platz im Haushalt ein als Investitionen in Bildung, Gesundheit oder soziale Sicherung. Damit fehlt ihnen nicht nur finanzieller Spielraum, um effektiv gegen die Corona-Krise in ihren Ländern vorzugehen, sondern ihnen droht im schlimmsten Fall sogar der Staatsbankrott. Die Nichtregierungsorganisationen ONE, Oxfam und erlassjahr.de appellieren eindringlich an Finanzminister Olaf Scholz: “Wir schlagen Alarm! Die ärmsten Länder der Welt befinden sich mitten in einer Liquiditäts- und teilweise sogar in einer Solvenzkrise. Sie haben schlicht kein Geld, um vor Ort Anti-Corona-Maßnahmen zu finanzieren. Das ist ein Irrsinn, den wir beenden können. Olaf Scholz muss sich für einen internationalen Schuldenstopp einsetzen, damit die Entwicklungsländer wieder atmen können.” 

Das NGO-Bündnis fordert, dass die G20-Staaten sowie der Internationale Währungsfonds ihr bisheriges Schuldenmoratorium, das Ende des Jahres ausläuft, bis zum Ende der Pandemie verlängern. Zudem sollen sich auch die Weltbank sowie private Gläubiger anschließen, um ärmere Länder zu entlasten. Hier müssen alle Gläubiger an einem Strang ziehen. Insgesamt stehen 19 afrikanische Länder kurz vor der Zahlungsunfähigkeit oder befinden sich bereits mittendrin. In Petitionen von Avaaz, Oxfam und ONE sprechen sich insgesamt mehr als 820.000 Menschen für einen sofortigen Stopp der Schuldendienstzahlungen aus. 

Schauspieler und ONE-Unterstützer Jan Josef Liefers unterstützt die Petition: “„Arme Länder trifft die Corona Pandemie ins Mark. Sie brauchen in dieser Krise finanziellen Sielraum, um die schlimmsten Folgen für ihre Bürgerinnen und Bürger abzumildern. Wir sollten ihnen Luft zum Atmen lassen und einen Schuldenstopp gewähren. Kein Land der Welt sollte sich zwischen Schuldenrückzahlungen oder Menschenleben entscheiden müssen.“