Griechenland
Auf den griechischen Inseln fallen die Temperaturen auf unter 0°C. Tausende Menschen leben hier in Zelten, verlassenen Häusern und Containern ohne Heizung.
In Epirus, einer Region im Nordwesten Griechenlands, konnte Oxfam in den letzten Wochen Menschen, die zuvor in Zelten gelebt haben, in festen Unterkünften unterbringen. Diese Unterkünfte verfügen über Warmwasserbereiter und Heizungen.
Oxfam-Teams haben Dächer, Fenster und Türen repariert, sodass die Häuser nun besser isoliert sind; bei Stromausfall springen Generatoren ein. Zudem wurde jede Familie mit Decken, Teppichen, Wäschetrockenständern und etwas Bargeld versorgt.
Serbien
In Belgrad fielen die Temperaturen in diesem Winter schon auf bis zu minus 20°C. Zurzeit halten sich in Serbien (laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks) ca. 7.500 Menschen auf, die sich auf der Flucht befinden oder aus anderen Gründen ihre Heimat verlassen haben. 1.200 von ihnen, darunter auch unbegleitete Minderjährige, leben in verlassenen Häusern in Belgrad. Viele weitere Menschen, die an der Grenze zu Ungarn darauf warten, die Grenze passieren zu können, sind der Kälte völlig ungeschützt ausgeliefert.
Teilweise schlafen Menschen ohne Decken und warme Kleidung auf Pappkartons, 1.200 Menschen nutzen zusammen eine Wasserleitung. Die Menschen versuchen, sich an den permanent brennenden Feuern warm zu halten; die Rauchbelastung ist enorm. Läuse und Krätze sind allgegenwärtig.
Medizinische Teams berichten von Menschen, die unter Unterkühlungen, Erfrierung und Mangelernährung leiden.
Wir haben für die Menschen, die zurzeit außerhalb der offiziellen Unterbringungen leben, eine Notfallversorgung initiiert.
Oxfam stattet 1.600 Menschen mit Winterjacken und Matratzen, Schlafsäcken, Mützen, Handschuhen, Mänteln, Stiefeln, Thermosocken, langer Unterwäsche und Pullovern für den Winter aus. Außerdem versorgen wir in Horgos und Kelebija 400 Menschen, die darauf warten, die Grenze passieren zu können, und zurzeit im Freien übernachten, mit einer Winterausstattung.
Jordanien
Viele syrische und jordanische Familien mühen sich mit wenigen Mitteln und ohne eigenes Einkommen, ihre Unterkünfte warm zu halten. Ein Haus angemessen während des Winters zu heizen, ist jedoch teuer, sodass wir 600 Heiz-Equipments in Jordanien verteilt haben.
Jedes Paket beinhaltet einen Gaszylinder, einen Gasheizer und ein bisschen Bargeld, um den Zylinder während des langen Winters nachfüllen zu können. Die Menschen haben uns erzählt, dass dies die praktischste Unterstützung für sie war. Trotz großer finanzieller Belastungen ist so das Leben der Familien angenehmer geworden.
Ali Hayyan, 33, ist aus Syrien geflohen und lebt in Zarqa. Der Vater von drei Töchtern arbeitete in Syrien als Arabisch-Lehrer.
„Auf der Flucht ist es schwer, den vielen Herausforderungen zu begegnen, vor allem weil ich keine Arbeit finden kann. Eine dieser großen Herausforderungen ist die bittere Kälte“, erzählt Ali.
Die beiden Jordanier Rania, 34, und ihr Ehemann Ahmad, 32, leben mit ihren sechs Kindern unter schwierigen Bedingungen in der Region Shweh in Jordanien. Wir unterstützten die Familie, ihr Haus zu reparieren; ein neues Heizgerät hilft nun gegen die bittere Kälte.
Rania erzählt: „Die Zimmerdecke war in einem furchtbaren Zustand, Wasser lief ins Haus und es war nicht möglich, besonders während der kalten Wintermonate, hier zu schlafen. Aber mit Oxfams Hilfe hat sich unsere Situation nun verbessert.“
Irak
Diese Kinder in dem Dorf West Owsija, nahe der Stadt Qayyarah, verbrennen Müll, um sich an dem Feuer wärmen zu können.
Über das kleine Dorf zieht dicker Rauch von brennenden Ölquellen. Der sogenannte Islamische Staat hat die Ölquellen in Qayyarah angezündet; seit vier Monaten leiden die Bewohner/innen unter der andauernden Luftverschmutzung.
Freiwillige Helfer/innen bereiten Winterpakete zur Ausgabe vor.
Oxfam verteilt Betttücher, Windeln, Handtücher, solarbetriebene Lampen, Frauenunterwäsche und Moskitonetze an die Menschen in West Owsija.
An 400 Familien verteilt Oxfam Winterpakete. Viele Familien sind nach der Rückeroberung der Stadt zurückgekehrt, doch die Infrastruktur ist weitestgehend zerstört, und die Lebensbedingungen, vor allem in den kurzen, aber frostigen Wintermonaten, sind hart.
Qayyarah wurde vom sogenannten Islamischen Staat vom August 2014 bis zum September 2016 eingenommen. Der gewaltsame Konflikt um die Stadt hat Häuser, Geschäfte und Schulen zerstört. Ohne ein geregeltes Einkommen haben viele Menschen ihr Erspartes aufbrauchen müssen und häufen nun immer mehr Schulden an. Die Märkte funktionieren nicht mehr, nur einige wenige Familien können sich noch ausreichend mit dem Notwendigsten versorgen.